Ostern | Hygienevorschriften- und Abstandsauflagen werden zu Killerkriterien für die kleinen Hersteller

Schmelzende Absätze beim Geschäft mit der Osterschokolade

Im Gegensatz zu den kleinen Schokoladenproduzenten, die ihre Produktion stoppen mussten, haben die grösseren Fabriken wie die Coop-Tochter Chocolat Halba schon früh mit der Herstellung von Osterhasen begonnen. (Archivbild)
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Im Gegensatz zu den kleinen Schokoladenproduzenten, die ihre Produktion stoppen mussten, haben die grösseren Fabriken wie die Coop-Tochter Chocolat Halba schon früh mit der Herstellung von Osterhasen begonnen. (Archivbild)
Foto: Keystone

Quelle: SDA 06.04.20 0
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Während die grossen Schokoladenfabriken ihre Produkte für Ostern schon vor der Krise fertigstellen konnten, wird den kleinen Schokoladenherstellern das Ostergeschäft erschwert. Vor allem das Einhalten der Hygienevorschriften ist für kleine Betriebe schwierig.

Die Confiserie Bachmann in Luzern stellt normalerweise etwa 30 bis 40 Sorten Schokohasen her und verkauft pro Sorte teils mehrere hundert Stück. "Dieses Jahr können wir vielleicht noch ein Drittel der sonst üblichen Menge an Osterschokolade absetzen", sagte Geschäftsführer Matthias Bachmann.

Die Hygiene- und Abstandsauflagen seien eine grosse Herausforderung für den Betrieb mit relativ knappen Platzverhältnissen. Man habe zwar noch im Februar begonnen, Schokohasen zu produzieren. "Wir mussten wegen der Auflagen die Osterproduktion stoppen und haben es deshalb nicht geschafft, das gesamte Sortiment herzustellen." Deshalb müsse man jetzt teilweise bei grösseren Bestellungen absagen.

Ähnlich klingt es auch beim Chocolatier Läderach, der mit der Schliessung der Läden nach dem Entscheid des Bundesrates auch die Produktion stilllegen und Projekte verschieben musste.

Nachfrage noch unklar

Die Einbussen sind also vorerst in erster Linie auf die eingeschränkte Produktion zurückzuführen. Ob in diesem Jahr aber die Konsumenten weniger Schokolade kaufen, könne er noch nicht sagen, betonte Matthias Bachmann: "Die Verkäufe steigen häufig erst kurz vor Ostern an."

Auch für die Migros ist es noch zu früh, Rückschlüsse über die Nachfrage nach Osterschokolade zu ziehen, weil Hasen und Praliné-Eier tendenziell erst kurz vor Ostern über den Ladentisch gehen. Schwankungen im Osterabsatz seien aufgrund der jeweiligen Jahres- und Wettersituation zudem normal, heisst es auf Anfrage. Allerdings wird wegen der aktuellen Situation allgemein deutlich weniger eingekauft als sonst.

Beim zweiten grossen Detailhändler Coop ist derweil beim Verkauf von Osterschokolade kein Einbruch in Sicht: "Wir stellen bei den einzelnen Einkäufen unserer Kundinnen und Kunden keine grossen Unterschiede zu den Vorjahren fest", kommentierte eine Sprecherin.

Schokoladefabriken schwächer getroffen

Im Gegensatz zu den kleinen Schokoladenproduzenten, die ihre Produktion stoppen mussten, haben die grösseren Fabriken wie die Coop-Tochter Chocolat Halba schon früh mit der Herstellung von Osterhasen begonnen. "Die Osterproduktion war bereits abgeschlossen, als die aktuelle Situation aufgrund von Corona begann", hiess es dort auf Anfrage.

Und die Firmenkunden von Chocolat Halba hätten ähnlich grosse Bestellungen wie in anderen Jahren aufgegeben. Gleiches berichten auch Lindt & Sprüngli und Camille Bloch. Laut Urs Furrer vom Verband der Schokoladenproduzenten Chocosuisse macht das Ostergeschäft im Durchschnitt mit etwa 7 Prozent einen wichtigen Teil des Jahresabsatzes aus.

Dennoch spüren auch die grossen Hersteller die Krise. Die Schokoladenfabrik Camille Bloch, die mit dem Ostergeschäft etwa 5 Prozent des Jahresumsatzes macht, erwartet einen leichten Umsatzrückgang, weil die Leute Ostern voraussichtlich in kleineren Gruppen feiern werden und dadurch etwas weniger Schokolade verkauft wird. Zudem wurde das Besucherzentrum in Courtelary mit dem Fabrikladen und dem Bistro geschlossen.

Lindt & Sprüngli vermutet "aufgrund der geschlossenen eigenen Geschäfte, dem fehlenden Tourismus und auch teilweise geschlossenen Detailhandelsgeschäften" eine Schwächung des Ostergeschäfts. Gleichzeitig würden aber andere Kanäle wie Onlineshops, Heimlieferung und Abholservice bedeutender.

Umstellung auf Online

Die Schokoladenbranche habe die Bedeutung des Onlinehandels erkannt, sagte Urs Furrer vom Verband Chocosuisse: "Ich habe den Eindruck, dass als Folge der Krise die Digitalisierung von den Unternehmen fortan noch ernster genommen wird." Mit den Onlineverkäufen könnten die Betreiber von Schokoladegeschäften derzeit immerhin einen Teil der Absätze gewährleisten.

Das Problem so kurz vor Ostern liege im Moment allerdings noch ganz woanders: "Die Schwierigkeit ist die Kapazität der Lieferservices. Bei der grossen Paketflut ist es teilweise gar nicht mehr garantiert, dass der Osterhase oder das Schoko-Ei noch zur rechten Zeit am rechten Ort ankommt."

06. April 2020, 18:00
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