Naturgefahren | Nach Lawinenniedergang auf Schwägalp
Polizei will Suche nach möglichen Verschütteten wiederaufnehmen
Nach einer Lawine, die auf der Schwägalp am Donnerstag Teile eines Hotels sowie mehrere Autos verschüttet hatte, hat die Polizei in der Nacht auf Freitag 75 Menschen ins Tal evakuiert. Meldungen über Vermisste lagen den Behörden keine vor.
Die Restaurant- und Hotelgäste, die die Schwägalp hätten verlassen wollen, seien in der Nacht mit Bussen ins Tal gefahren worden, teilte die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden am Freitagmorgen mit. Insgesamt seien 75 Personen ins Tal gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA. Zudem sei ein Ferienhaus in dem Gebiet vorsichtshalber evakuiert worden.
30 Hotelgäste und elf Angestellte befinden sich laut Polizeiangaben weiterhin auf der Alp in Sicherheit. Die Strasse zum Ferienort bleibt gesperrt.
Aufgrund der starken Schneefälle und der Lawinengefahr hatten die Bergungsmannschaften die Absuche des Lawinenkegels am Donnerstagabend eingestellt. Bislang lägen der Polizei keine Meldungen über vermisste Personen vor, sagte der Sprecher weiter. Die Hotelgäste und das Personal seien vollzählig. Überdies sei der Polizei nicht bekannt, dass sich weitere Personen in der Region aufgehalten hätten.
Weitere Suche nach möglichen Opfern
Die Polizei will die Suche am Freitagmorgen dennoch fortsetzen, sofern es die Lawinensituation und die Wetterbedingungen erlauben würden, heisst es in der Mitteilung. Anschliessend würden die Schneeräumung und Fahrzeugbergungen erfolgen. Der genaue Zeitpunkt sei abhängig von der Wetter- und Lawinensituation vor Ort.
Eine rund 300 Meter breite Lawine war am Donnerstag auf der Schwägalp niedergegangen. Die Schneemassen verschütteten mehrere Autos und drangen ins Hotel Säntis ein. Drei Personen wurden verletzt. Sie wurden ins Spital gefahren und sowohl medizinisch als auch psychologisch betreut.
Mehrere Meter hohe Lawine
Spezialisten der alpinen Rettung suchten mit Lawinensuchhunden und technischen Geräten - etwa Sondierstangen - in dem mehrere Meter hohen Lawinenkegel. Der Notruf wegen des Lawinenabgangs war am Donnerstag um 16.30 Uhr eingegangen. Sofort wurden Einsatzkräfte aufgeboten.
Aufgrund erster Erkenntnisse hat sich eine Lawine am Hang gegenüber des Hotels Säntis auf der Schwägalp gelöst. Die Schneemassen drangen bis zur Bushaltestelle vor dem Hotel und verschütteten mehrere Autos und Teile des Restaurants.
Die Schwägalp in der Ostschweiz befindet sich bei Urnäsch AI auf knapp 1300 Metern über Meer am Nordwesthang des Säntis.
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