Rassismus | Mehrheit der Schweizer Bevölkerung teilt die Meinung
Umfrage offenbart zweideutige Einstellung gegenüber Schwarzen
Eine grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung teilt die Meinung, dass Schwarze in bestimmten Bereichen diskriminiert werden. Trotzdem halten viele Rassismus gegenüber dunkelhäutigen Menschen für ein Randproblem.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat 2017 die Einstellung gegenüber Schwarzen im Rahmen seiner Erhebung über das Zusammenleben untersucht. Dabei zeigten sich zwei Trends, wie das BFS am Dienstag mitteilte: zum einen die Bestätigung der Diskriminierung, zum anderen die Tendenz, Rassismus zu relativieren.
Mehr als drei Viertel der Bevölkerung (76 Prozent) sind der Auffassung, dass Schwarze in der Schweiz grössere Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche haben. Fast ebenso viele bestätigten die Existenz von Diskriminierung in der Arbeitswelt, die sich negativ auf das Arbeitsklima auswirkt.
Trotzdem glaubt eine knappe Mehrheit (51 Prozent) der 2900 Befragten, dass Rassismus gegenüber Schwarzen in der Schweiz ein Randproblem darstellt. 45 Prozent sind der Meinung, dass schwarze Menschen sich zu häufig beklagen.
Rassismus im Alltag
Wenn bestimmte Situationen aus dem täglichen Leben genannt werden, nimmt eine Mehrheit der Bevölkerung rassistisches Verhalten gegenüber Schwarzen wahr. Je nach Situation variiert aber der Anteil der Personen, die bestimmte Verhaltensweisen als diskriminierend empfinden.
Eine Beleidigung im Bus, die Weigerung, von einer schwarzen Krankenschwester behandelt zu werden, die Nichtbeachtung einer schwarzen Person im Laden werden von mehr als 70 Prozent als rassistisches Verhalten eingestuft. Für 51 Prozent weisst es ebenfalls auf eine diskriminierende Situation hin, wenn ein schwarzer Soldat in Uniform erklären muss, warum er Militärdienst leistet.
Fast 70 Prozent finden nicht, dass schwarze Menschen sich zu oft über die während des Kolonialismus erfahrenen Leiden beklagen. Nur ein Drittel fände aber eine Entschädigung für das Leiden, das schwarzen Menschen mit der Sklaverei zugefügt wurde, angemessen. 61 Prozent lehnen eine finanzielle Entschädigung ab.
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