Einbürgerung | Keine fixen Tarife
Unterschiedliche Einbürgerungskosten in den Kantonen
Fixe Tarife bei der Einbürgerung auf kantonaler Ebene gibt es nicht. In Schwyz kostet der Erwerb dieses Rechts viermal mehr als in Sitten.
Schweizer Bürger haben ein dreifaches Bürgerrecht. Sie sind nationale, kantonale und kommunale Bürger. Der Erwerb dieser drei untrennbaren Rechte ist jeweils mit Gebühren verbunden. Eine ordentliche Einbürgerung einer erwachsenen alleinstehenden Person kostet beim Bund 100 Franken. Teurer wird es auf kantonaler und kommunaler Ebene. Der Online-Vergleichsdienst comparis.ch hat gemäss Mitteilung bei den 26 Kantonen und Hauptorten die Kosten in ebendiesem Fall untersucht. Das Fazit: Fixe Tarife gibt es nicht. Die Höhe der Einbürgerungsgebühr hänge vom Aufwand ab, betonen die Einbürgerungsämter.
Am günstigsten ist Lausanne mit mindestens 800 Franken Einbürgerungsgebühren. In Schwyz belaufen sich die Gebühren auf 3600 Franken - viermal mehr als in Sitten. In der Romandie und im Tessin sind die Einbürgerungen tendenziell günstiger. In der Deutschschweiz fällt Appenzell durch neubürgerfreundliche Gebühren auf.
Comparis-Gebühren-Experte Leo Hug ist überzeugt, dass sich die Differenzen der Einbürgerungsgebühren nicht vollständig mit dem Aufwand und allfälligen Zusatzleistungen wie Neubürgerkursen erklären lassen. «Abgesehen vom Aufwand scheinen die Einbürgerungskosten auch Lenkungscharakter zu haben», wird Hug in der Mitteilung zitiert. Die Kantone mit den relativ wenigsten Einbürgerungen sind Ausserrhoden, Glarus, Graubünden, Schwyz, Thurgau und Uri, alles Kantone in deren Hauptort die Einbürgerung über 2000 Franken kostet.
Mit den Einbürgerungsgebühren ist es aber nicht getan. Das in dieser Gebühr enthaltene Leistungspaket umfasse nicht überall dasselbe, so Hug weiter. So ist beispielsweise in Schwyz der Einbürgerungskurs in der Gebühr enthalten. Anderswo werden entsprechende Kurse von externen Organisationen angeboten und kosten zusätzlich.
wh
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