Managerlöhne | Schweizer CEOs erhalten 2018 deutlich bessere Löhne als noch im Vorjahr

Zwei von drei Konzernchefs erhielten 2018 ein höheres Salär

UBS-Chef Sergio Ermotti hat 2018 14,1 Millionen Franken kassiert.
1/1

UBS-Chef Sergio Ermotti hat 2018 14,1 Millionen Franken kassiert.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 22.03.19 0
Artikel teilen

Die Konzernchefs der wichtigsten börsenkotierten Schweizer Unternehmen sind 2018 deutlich besser entlöhnt worden als im Vorjahr. Spitzenverdiener unter den Schweizer CEOs bleibt UBS-Chef Sergio Ermotti. Den markantesten Saläranstieg hatte Tidjane Thiam von der Credit Suisse.

Im Durchschnitt erhielten die Chefs der grössten börsenkotierten Unternehmen der Schweiz letztes Jahr über 6,2 Millionen Franken als Lohn und Bonus, wie eine Datenanalyse der Nachrichtenagentur AWP ergab. Statistisch gesehen schütteten die Firmen damit 6 Prozent mehr an die obersten Konzernleiter aus als noch 2017.

Von AWP ausgewertet wurden die Angaben jener 24 Unternehmen aus dem Swiss Leader Index (SLI), die bis zum heutigen Freitag ihren Geschäftsbericht veröffentlicht haben.

Ermotti bleibt der Spitzenverdiener

Spitzenverdiener bleibt UBS-Chef Sergio Ermotti, der im Vergleich zum Vorjahr nur eine minime Lohneinbusse hinnehmen musste und 2018 14,1 Millionen Franken kassiert hat. In dieser sogenannten Gesamtentschädigung sind versprochene Beiträge im Rahmen von langfristigen Bonusprogrammen inbegriffen. Tatsächlich ausbezahlt wurde Ermotti zwar rund 2,1 Millionen Franken weniger, dennoch hält sich Ermotti an der Spitze der Rangliste.

Deutlich mehr Lohn als ein Jahr zuvor erhalten hat Tidjane Thiam von der Credit Suisse. Er erhielt 2018 rund 12,7 Millionen Franken - das sind fast 3 Millionen und damit 30 Prozent mehr als im Vorjahr. 2017 hatte Thiam freiwillig auf den Bonus verzichtet. Mit seinem neuen Gesamtsalär liegt Thiam neu auf Rang 2 der bestverdienenden CEOs.

Roche-Chef Severin Schwan erhielt mit rund 11,8 Millionen Franken zwar etwas mehr als im Vorjahr, liegt aber neu hinter Thiam nur noch auf Platz 3. Der neue Novartis-CEO Vasant Narasimhan wiederum bekam mit einem Lohn und Boni in Höhe von etwas mehr als 9,9 Millionen Franken markant weniger als sein Vorgänger Josef Jimenez, zumal er sein Amt auch erst im Februar antrat. Trotzdem reicht es für ihn noch auf Platz 4 der bestverdienenden Konzernchefs.

Auf Platz 5 der Rangliste der bestbezahlten CEOs steht Nestlé-Chef Ulf Mark Schneider - allerdings bewegt sich seine Gesamtentlöhung für 2018 mit rund 9 Millionen Franken leicht unter dem Niveau des Salärs, welches ABB-Mann Ulrich Speisshofer 2017 zugesprochen wurde. Der Technologiekonzern ABB wird seinen Geschäftsbericht allerdings erst kommende Woche publizieren.

Einige Unternehmen sprechen ihren Managern Aktienpakete zu, die aber erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgehändigt werden. Weil aber bei der Bewertung dieser Aktienpakete unterschiedliche Methoden verwendet werden, ist der Vergleich der CEO-Löhne mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen. In der Tendenz treffen sie aber auf alle Fälle zu.

Geldsegen für Hodler von Julius Bär

Von den 16 Firmenchefs, die 2018 mehr bekamen als im Jahr davor, konnte neben Tidjane Thiam Bernhard Hodler von Julius Bär am meisten profitieren. Er erhielt neu im Total über 4,8 Millionen Franken und damit 1,3 Millionen Franken oder 28 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bei der Partners Group griff man für die oberste Management-Stufe gleich doppelt in die Tasche. Der inzwischen zurückgetretene Co-CEO Christoph Rubeli erhielt wie sein gleichgestelltes Pendant André Frei fast 1,2 Millionen Franken mehr. Die Zuger Vermögensverwalterin schüttete den beiden Chefs über 10 Millionen Franken aus - das sind 30 Prozent mehr als 2017.

Auch Nestlé liess sich den Konzernchef 2018 deutlich mehr kosten. Ulf Mark Schneider erhielt Barzahlungen und Aktienzuteilungen von über 9 Millionen Franken und konnte damit sein Salär um mehr als 1,1 Millionen Franken steigern. Dies entspricht einem Plus von 15 Prozent.

Auch übrige Konzernleitungsmitglieder profitieren

Nicht nur die Konzernchefs, auch die übrigen Mitglieder der Geschäftsleitung der untersuchten SLI-Unternehmen bekamen 2018 mehr Geld und Aktien. Die Durchschnittsvergütung pro Konzernleitungs-Mitglied betrug mehr als 3,1 Millionen Franken und damit 4 Prozent mehr als 2017.

Die deutlichste Steigerung gab es bei LafargeHolcim, dessen Konzernleitung ohne CEO im Schnitt über 3 Millionen Franken und damit 53 Prozent mehr als im Vorjahr kassierte. Auch bei der Credit Suisse erhielt die Konzernleitung deutlich mehr: ein Schnitt von über 7,3 Millionen Franken bedeutet eine Steigerung von 34 Prozent. Zudem erhielten bei Nestlé und Clariant (je plus 23 Prozent) sowie Novartis (plus 18 Prozent) die Geschäftsleitungsmitglieder im Durchschnitt deutlich mehr.

Abzockerinitiative ohne Wirkung

Die Zunahme der Managerlöhne 2018 zeigt, dass die 2013 vom Volk angenommene Abzockerinitiative den stetig steigenden Entlöhnungen im Top-Management nicht entgegenwirken konnte. Die Volksinitiative hatte das Ziel, durch mehr Transparenz und ein Verbot von Abgangsentschädigungen sowie Vorauszahlungen die ausufernden Saläre der Firmenbosse einzudämmen.

Ein Langzeitvergleich der Cheflöhne der Unternehmen, welche seit 2012 im SLI vertreten sind, zeigt, dass die Firmenchefs aktuell deutlich mehr Geld erhalten als vor sechs Jahren. 2012 betrug der durchschnittliche CEO-Lohn knapp 5,9 Millionen Franken, 2018 bekamen die Bosse im Schnitt über 6,4 Millionen Franken. Damit sind die Managerlöhne in diesem Zeitraum bei den untersuchten Firmen um knapp 10 Prozent gestiegen.

22. März 2019, 09:50
Artikel teilen

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login
Corona Infoseite

Wallis: Abgesagt oder verschoben wegen Corona

Veranstaltungen

  • Hier ansehen.
  • Newsticker
  • Meistgelesen
  • 20:00 Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  • 19:45 Polizei löst Party auf
  • 17:00 Eine Region – ein News-Portal
  • 16:21 Update: Flächenbrand in Törbel verläuft glimpflich
  • 12:47 Staubtrockene erste Aprilhälfte
  • 09:58 Türkischer Präsident Erdogan lehnt Rücktritt seines Innenministers ab
  1. Esther Waeber-Kalbermatten ist neue Regierungspräsidentin
  2. Musikfest in Simplon Dorf
  3. «Ich wurde fünf Stunden lang brutal vergewaltigt»
  4. Ab morgen ein neues News-Portal für das Oberwallis
  5. Heimattagung in St. Niklaus
  6. Person bei Hotelbrand schwer verletzt
Aktuelle Verkehrsmeldungen

Kolumne | Diese Woche zum Thema:

Offene Fragen zur Corona-Pandemie

Peter Bodenmann und Oskar Freysinger schreiben bis auf weiteres im Walliser Bote.

RZ | Der ehemalige SP-Schweiz-Präsident und Hotelier Peter Bodenmann und Alt-Staatsrat und [...]

Oberwalliser Baby-Galerie

Tena MatijevicMartín StephanEnio Karlen
zur Baby-Galerie
Anmeldung - WB Newsletter

Walliser Bote - Newsletter

    Täglich informiert mit dem WB-Newsletter!
  • Jetzt registrieren unter: www.1815.ch/newsletter

1815.märt - Jetzt inserieren

Hier können Sie Ihre Inserate direkt, günstig und flexibel im Walliser Bote und der Rhone Zeitung aufgeben.

Logo WalliserBote
  • Walliser Bote - Stellen
  • Walliser Bote - Immobilien
  • Walliser Bote - 5 Liber
  • Walliser Bote - Fahrzeuge
  • Walliser Bote - Diverses
  • Walliser Bote - Erotik
Logo Rhonezeitung
  • Rhone Zeitung - Inserate
  • Rhone Zeitung - 5 Liber
  • Rhone Zeitung - Baby Galerie - Kostenlos

Publikationen 2020

  • WB Publikationen 2020 [PDF]
  • RZ Publikationen 2020 [PDF]
Tweets von @1815_online
Rotten Verlag News

Kultur Wallis

    mehr

    Kursangebote

    Fehler beim laden der XML Datei

    mehr

    Das Walliser Erlebnismagazin

    Bergluft

    • Bergluft Nr. 30 [PDF]
    • Bergluft Nr. 29 [PDF]
    • Bergluft Nr. 28 [PDF]
    • Bergluft Nr. 27 [PDF]
    • Bergluft Nr. 26 [PDF]
    • Bergluft Nr. 25 [PDF]
    • Bergluft Nr. 24 [PDF]
    • Bergluft Nr. 23 [PDF]
    Zwei von drei Konzernchefs erhielten 2018 ein höheres Salär | 1815.ch
    • Trauer
    • Login
    • ePaper
    • Babies
    • Umfragen
    • Videos
    • Bilder
    • Wetter
    • Suchen
    • 1815 Märt
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Impressum
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    Mengis Gruppe: Pomona Media AG
    Rotten Verlags AG
    Alpmedia AG
    1815.ch
    Wetter-Cam
    : °/°
    • Login
    • Abo
    • Werbung
    • Newsletter
    • Kontakt
    • Leser-Reporter
    • Babies
    • Umfragen
    • Bilder
    • Videos
    • Trauer
    • Sie sind hier:
    • Home
    • News
    • Schweiz
    • News-Schweiz
    • Zwei von drei Konzernchefs erhielten 2018 ein höheres Salär

    Sitemap

    Impressum

    NEWS

    • Wallis
    • Schweiz
    • Ausland
    • Sport

    ABONNEMENTS

    • Aboservice
    • Alle Aboangebote
    • Probeabo
    • Ferienumleitung
    • Adresse ändern

    VERLAG & SERVICES

    • Regio Info
    • RSS
    • Werbung
    • Tarifdoku: WB, RZ, 1815

    MENGIS GRUPPE

    Pomonastrasse 12
    3930 Visp
    Tel. +41 (0)27 948 30 30
    Fax. +41 (0)27 948 30 31
    • Kontakt

     

    • Mengis Druck und Verlag AG
    • Rotten Verlags AG
    • Alpmedia AG

    © 2025 Mengis Druck und Verlag AG - Alle Rechte vorbehalten | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | AGB Abo | AGB Werbung | AGB 1815.club | AGB Rotten Verlags AG

    Website by update AG, Zürich