Wolf | Urner Regierung gibt Wolf zum Abschuss frei

Urner Regierungsrat verfügt Abschuss eines Wolfs

Im Kanton Uri ist ein Wolf zum Abschuss freigegeben worden. Ihn soll das gleiche Schicksal ereignen wie dem abgebildeten  Wolf "M35", der 2013 im Wallis erlegt worden ist.
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Im Kanton Uri ist ein Wolf zum Abschuss freigegeben worden. Ihn soll das gleiche Schicksal ereignen wie dem abgebildeten Wolf "M35", der 2013 im Wallis erlegt worden ist.
Foto: Keystone

Quelle: SDA 23.06.15 5
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Ein Wolf, der vermutlich in den vergangenen zwei Wochen in Isenthal UR über 30 Schafe gerissen hat, darf abgeschossen werden. Der Urner Sicherheitsdirektor Beat Arnold will den Abschuss noch am Dienstag verfügen, wie die Staatskanzlei mitteilte.

Die Abschussbewilligung ist auf 60 Tage befristet. Es gehe dabei nicht um eine Bestrafungsaktion gegen den Wolf, sondern um die Vermeidung von weiteren Schäden an Nutztieren, teilte die Urner Regierung am Dienstag mit.

Gemäss Urner Wolfskonzept darf ein Wolf abgeschossen werden, wenn er innerhalb eines Monats mehr als 25 Nutztiere reisst. Die Schadensschwelle sei in diesem Fall deutlich überschritten, heisst es in der Mitteilung.

Die in der Zentralschweiz zuständige interkantonale Kommission für Raubtierfragen hatte am Montag einstimmig dem Abschussentscheid der Urner Behörden zugestimmt. Der Kommission gehören die Jagdverwaltungen der Kantone Uri, Nidwalden, Obwalden, Luzern und Bern sowie die Sektion Wildtiere des Bundesamts für Umwelt an.

Parallel zum Abschussentscheid verlangt die Urner Regierung von den Schafhaltern einen besseren Herdenschutz. Künftig würden für Abschussentscheide in diesem Gebiet nur noch Risse gezählt, bei deren Herden alle technisch möglichen, praktikablen und finanzierbaren Schutzmassnahmen getroffen worden seien, heisst es in der Mitteilung.

In den vergangenen zwei Wochen hat vermutlich ein Wolf im Gebiet der Gemeinde Isenthal auf zwei Alpen 30 Tiere und bei zwei Heimbetrieben weitere zwei Schafe gerissen. Rund ein Dutzend Schafe wird laut Regierungsrat noch vermisst. Die Behörden gehen gemäss des Rissbilds von einem Wolf aus.

Autofahrer fotografiert Wolf

Die Angriffe auf die Schafe in Isenthal waren bereits der dritte Vorfall innert zehn Tagen im Grenzgebiet von Uri und Nidwalden, bei dem mutmasslich ein Wolf beteiligt war. Am 5. Juni wurden in Emmetten NW acht Schafe gerissen und getötet - vermutlich von einem Wolf. Dasselbe Tier soll am Vortag wenige Kilometer entfernt bei Isleten UR unterwegs gewesen und von einem Autofahrer fotografiert worden sein.

Der Kanton Uri zählt über 70 Schafalpen mit total über 16'000 Tieren. Gut die Hälfte davon lebt im Urserntal. Die grösste Schafalp mit gegen 1400 Tieren befindet sich im Gebiet Furka an der Grenze zum Kanton Wallis.

Schäden durch Wölfe werden den Tierhaltern zu 80 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent vom Kanton entschädigt. Je nach Zuchtwert liegen die Entschädigungen zwischen rund 150 und 1600 Franken.

15 tote Wölfe seit 1998

In den vergangenen zwei Jahren wurden in der Schweiz 31 verschiedene Wölfe identifiziert. Sieben davon waren Weibchen, wie aus dem Raubtiermonitoring des Bundes KORA hervorgeht.

Seit 1998 bis heute wurden 15 tote Wölfe gefunden. Acht von ihnen wurden mit einer Bewilligung (VS 7, GR 1) abgeschossen, zwei wurden gewildert (VS 1, GR 1) und ein Wolf irrtümlich geschossen (GR 1). Drei weitere Wölfe wurden von einem Zug überfahren (je einer in BE, ZH und TI), und ein Wolf kam 1999 im Simplon-Gebiet angeblich unter einen Schneepflug.

Die Zahl der Risse durch Wölfe beläuft sich auf 100 bis 300 Nutztiere pro Jahr. Opfer sind neben Wildtieren (Hirsche, Rehe etc.) hauptsächlich Schafe und Ziegen, selten Rindvieh.

23. Juni 2015, 12:37
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Kommentare

  • Tschikai - vor 10 Jahre ↑9↓2

    Eine gute und weise Entscheidung des Kanton Uri.
    Mir tun die Schafe leid, welche so verenden mussten.

    antworten

  • Tschikai - vor 10 Jahre ↑9↓2

    Eine gute und weise Entscheidung vom Kt. Uri! Wo sind denn all die lieben Tierschützer, denen es egal ist, dass immer wieder, vor allem Schafe, durch Wolfsrisse eine lange Leidenszeit haben und sterben müssen!? Für Wölfe ist unser Lebensraum in Berg und Tal einfach zu klein. Zudem sind es unsere Nutztiere!

    antworten

  • Andy - vor 10 Jahre ↑38↓8

    Gottseidank gibt es noch Leute, die noch normal denken können!!

    antworten

    • Schäfer - vor 10 Jahre ↑9↓4

      Ja die Urner sind halt auch noch richtige Eidgenossen vom "Alten Schlag" die nicht so chlupfig sind wie die Walliser. Richtig so! nider mit dene "Blagwelf" die wa da ungstraft iis "Eigentum"chännt kaputt machu ohni dass ine sälber eppis passiert !

    • Leo - vor 10 Jahre ↑5↓9

      Der Arme Wolf kann doch nichts dafür

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