Bergregionen | 75 Jahre im Dienst der Berggebiete
SAB blickt im Jubiläumsjahr in die Zukunft
Die SAB setzt sich seit 75 Jahren für die Interessen der Berggebiete ein. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen entscheidenden Beitrag, um die Berggebiete und ländlichen Räume zu stärken.
Die Berggebiete und ländlichen Räume umfassen gemäss Definition der Regionalpolitik des Bundes 87 Prozent der schweizerischen Landesfläche. Hier leben 3,7 Millionen Personen und befinden sich zwei Millionen Arbeitsplätze. Die Berggebiete und ländlichen Räume sind als Ganzes gesehen kein Entleerungsraum. In Gegenteil, auch in diesen Räumen nimmt die Bevölkerung zu.
Doch die Entwicklung verläuft sehr unterschiedlich. Innerhalb der Berggebiete findet eine zunehmende Konzentration der Bevölkerung auf die regionalen Zentren und die Tourismuszentren statt. Kleine Berggemeinden verlieren tendenziell an Einwohnern. Diese unterschiedliche Entwicklung in den verschiedenen Raumtypen erfordert einen differenzierten Ansatz der Berggebietsentwicklung. Für einen solchen setzt sich die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete seit nun 75 Jahren ein.
Zukunft aktiv gestalten
Die SAB wurde am 28. Mai 1943 als «Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Bergbauern» gegründet und hat seither eine eindrucksvolle Entwicklung durchgemacht. Wie es der ursprüngliche Name verdeutlicht, kümmerte sich die SAB anfänglich vor allem um die Anliegen der Berglandwirtschaft. Heute befasst sich die SAB von A wie Agrarpolitik bis Z wie Zweitwohnungen mit sämtlichen Themen, die einen Bezug zu den Berggebieten und ländlichen Räumen aufweisen. Neben der politischen Arbeit erbringt die SAB auch konkrete Dienstleistungen für die Berggebiete. So werden beispielsweise über die «Bergversetzer» jährlich zwischen 5000 und 10'000 Arbeitstage an Freiwilligenleistungen ins Berggebiet vermittelt.
Für die Zukunft der Berggebiete und ländlichen Räume gibt es vielfältige Herausforderungen aber vor allem auch Chancen. Eine dieser Chancen ist die Digitalisierung. Diese ermöglicht es, weitgehend unabhängig von Distanzen Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Dafür ist allerdings entscheidend, dass die Berggebiete und ländlichen Räume über eine leistungsfähige Hochbreitbandinfrastruktur verfügen. Aus diesem Grund engagiert sich die SAB für eine Anhebung der Grundversorgung mit Breitbanddiensten auf mindestens 10 Mbit/s und einen raschen Ausbau der Hochbreitbandinfrastrukturen.
Der alpine Tourismus als eine der wichtigsten Branchen der Berggebiete und ländlichen Räume steht vor gewaltigen Herausforderungen. Er muss neu positioniert werden. Potenziale liegen zum Beispiel in der Positionierung des Frühlings und Herbstes als eigenständige Saisons mit entsprechenden Angeboten. Ein wichtiger Ansatz sind zudem verstärkte Kooperationen unter den touristischen Unternehmen. Die SAB sieht auch in der Durchführung von Grossanlässen wie olympischen Winterspielen eine Chance für den Tourismus und die Berggebiete. Die SAB unterstützt deshalb aktuell die Kandidatur von Sion für die Winterspiele 2026. Die SAB erwartet aber, dass diese Kandidatur in ein Gesamtkonzept zur Entwicklung der Berggebiete eingebettet wird und entsprechende Massnahmen vorgesehen werden.
Prioritäten anders setzen
Die Raumordnungspolitik des Bundes ist seit dem Raumkonzept Schweiz (2012) stark auf die urbanen Räume fokussiert. Selbst die Regionalpolitik des Bundes, welche vor allem in den strukturschwachen Räumen wirken sollte, fördert vor allem Projekte in den regionalen Zentren. Die SAB fordert deshalb, dass eine neue Prioritätensetzung in der Politik des Bundes stattfindet. Der Bund darf sich nicht aus der Verantwortung für die Berggebiete und ländlichen Räume verabschieden. Die raumwirksamen Politikbereiche müssen wieder viel stärker auf die Interessen der Bergebiete und ländlichen Räume ausgerichtet werden. Die SAB hat aus diesem Grund in der Wintersession 2017 eine ganze Reihe von Vorstössen eingereicht, welche den Reformbedarf bei der Regionalpolitik aufzeigen.
Die SAB will das Jubiläumsjahr nutzen, um auch der urbanen Bevölkerung die Anliegen der Berggebiete und ländlichen Räume näher zu bringen. Dazu sind vielfältige Aktivitäten geplant. Höhepunkt werden die Generalversammlung am 30. August 2018 in Bern sowie ein öffentliches Volksfest am 31. August auf dem Bundesplatz bilden. Dieser Berggebietsevent wird organisiert in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Schweizer Pärke und den UNESCO- Welterbestätten.
pd/map
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