Energie | Auf Nachfrage von Unternehmer und Stromversorger wird eingegangen
Administrative Hürden erschweren Vermarktung von «e-can suisse»
Aufgrund administrativer Hürden bei den einzelnen Haushalten, wird die Vermarktung des Produkts «e-can suisse» vorübergehend nicht weiter verfolgt. Auf die bestehende Nachfrage bei Unternehmen und Stromversorgern wird allerdings eingegangen.
Am 16. Oktober 2017 haben die Inretis AG aus Chur sowie die Walliser Wasserkraftproduzenten FMV SA in Sitten und EnAlpin AG aus Visp ein Crowdfunding für ihr neues Produkt «e-can suisse» lanciert. Dieses garantiert der Community, dass ihr Stromverbrauch jederzeit durch eine simultane Produktion aus Schweizer Wasserkraftwerken, namentlich aus den Zentralen Ernen und Mörel, gedeckt wird. Im Gegenzug verpflichten sich die Kunden, die Wasserkraft nachhaltig zu unterstützen, indem sie für ihren Strom einen fairen Preis bezahlen, der die Produktionskosten der beiden Kraftwerke sowie deren Unterhalt samt notwendiger Investitionen langfristig sichert.
Das Ziel dieser Aktion war, zu testen, inwieweit bei den Haushaltskunden und den Unternehmen ein Interesse für ein solches Produkt besteht. So steuerte man in einem ersten Schritt einen Bestellwert im Umfang von 40 Millionen kWh an, was dem jährlichen Verbrauch von rund 10'000 Haushalten entspricht.
Positiven Anklang bei freien Unternehmen
Nach Ablauf der Crowdfundingfrist haben die Partner nun erkannt, dass die administrativen Hürden infolge dessen, dass die einzelnen Haushalte ihren Stromlieferanten nicht frei wählen können, eine breite Vermarktung des Produkts gegenüber diesen gebundenen Kunden signifikant erschweren.
Bei den freien Unternehmen, die zusehends eine einheimische und erneuerbare Stromproduktion unterstützen, finde «e-can suisse» hingegen positiven Anklang. Ihr Interesse bekundet hätten auch verschiedene lokale Verteiler. Diese sind der Überzeugung, dass die von ihnen versorgten Haushaltskunden künftig vermehrt Wert darauf legen werden, woher ihr Strom stammt. So wurden bis zum heutigen Zeitpunkt bereits mehr als 20 Millionen kWh pro Jahr bestellt.
In Anbetracht dessen haben die Initianten entschieden, die Vermarktung des Produkts «e-can suisse» bei den gebundenen Kunden bis zur vollständigen Öffnung des Strommarktes, das heisst voraussichtlich bis 2023, vorübergehend nicht weiter zu verfolgen. Was hingegen die Unternehmen und Stromversorger anbelangt, so wird auf die bestehende Nachfrage eingegangen und das Produkt weiterentwickelt sowie vermarktet.
pd/map
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