Forschung | Kanton und EPFL unterzeichnen Vereinbarung
EPFL-Forschungszentrum in Sitten wird gestärkt

Vereinbarung zwischen Kanton und EPFL (von links): Pierre Vandergheynst, Frédéric Favre, René Bugnion, Philippe Varone, Etienne Marclay, Marc Gruber, Martin Vetterli, Caroline Cuyper, Esther Waeber Kalbermatten, Jacques Melly, Christophe Darbellay, Roberto Schmidt, Sophia Dini, Stéphane Decoutère, Marc André Berclaz und Andreas Mortensen.
Foto: zvg
Der Kanton Wallis, die Stadt Sitten und die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) haben anlässlich ihrer jährlichen Sitzung am Mittwoch die zweite Phase der EPFL-Ansiedlung im Wallis eingeläutet. Kanton und Hochschule unterzeichneten den zweiten Nachtrag zur Vereinbarung über die Ansiedlung des Zentrums EPFL Valais Wallis.
Die Unterzeichnung sei als Bestätigung der im Dezember 2016 abgeschlossenen Grundsatzvereinbarung zu verstehen, hält der Kanton in einer Mitteilung fest. Damit erhält der Campus Energypolis in Sitten ein neues EPFL-Gebäude, in dem das Forschungszentrum über alpine und extreme Umgebungen untergebracht werden soll und welches zwischen fünf bis sechs Lehrstühle beherbergt.
Ebenfalls im neuen Gebäude untergebracht wird das Swiss Polar Institute (SPI), an dem sich die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), die ETH Zürich und die Universität Bern beteiligen. Ziel des SPI sei es, die Forschung im Bereich der extremen Umgebungen zu bündeln, indem es Projekte und Expeditionen in der Arktis und Antarktis auf internationaler Ebene koordiniert.
Gestärkt werden ferner die Kompetenzzentren für «Rehabilitation und Gesundheit» sowie für «Grüne Chemie und Energie der Zukunft». Das Kompetenzzentrum «Rehabilitation und Gesundheit» wird durch Forschungsarbeiten und den Aufbau eines Lehrgangs in den neuen Neurotechnologien fürs medizinische Personal gestärkt, wozu man eng mit der Clinique romande de réadaptation, dem Spital Wallis und der Höheren Fachschule für Gesundheit zusammenarbeiten wird. Weiter steht der Ausbau der Rehabilitation nach einem Schlaganfall im «Pôle Santé» beim Spital Sitten im Vordergrund – dies in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Neuroprothesen der EPFL und dem Campus Biotech in Genf.
In Sitten sollen gemäss Angaben des Kantons im Rahmen der EPFL-Ansiedlung im Wallis zwischen 16 und 17 Lehrstühle entstehen sowie 350 Forschende und Mitarbeitende beschäftigt werden. Hinzu kommen die bereits bestehenden neun Lehrstühle und die drei Forschungsgruppen. Seit der Eröffnung des Zentrums sind in den vergangenen drei Jahren bereits 191 Arbeitsplätze entstanden. Es habe bereits 52 Millionen Franken kompetitiv eingeworbene Drittmittel von nationalen und internationalen, privaten und öffentlichen Trägerschaften angezogen.
Finanziert wird das Projekt durch die Neuzuweisung der ursprünglich für den Umzug der Grosswasserkraft von Lausanne nach Sitten vorgesehenen Gelder. Die EPFL wird ihrerseits anstelle der ursprünglich vorgesehenen vier bis zu zehn Professorenstellen finanzieren.
pd / pan
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