Politik | NOB sagt Nein zur No-Billag-Initiative
«Berggemeinden nicht auf stumm schalten»
Das Netzwerk Oberwalliser Berggemeinden (NOB) lehnt die No-Billag-Initiative ab. Eine vollständige Privatisierung und Kommerzialisierung von Radio und Fernsehen werde die Berggemeinden langfristig verstummen lassen und hat wirtschaftliche Folgen in der Region haben. Deshalb setzt sich das NOB für ein Nein am 4. März ein.
«Wer mit seinen Informationen bis zum Empfänger durchdringen will, braucht Sender. Sie sind für uns Gemeinden unverzichtbar für die Öffentlichkeitsarbeit», warnt Christine Clausen, NOB- Vorsitzende vor der No-Billag-Initiative. Sowohl die regionalen Sender rro und Kanal9 wie auch die SRG mit ihren Regionalsendungen würden einen entscheidenden Beitrag zur Information der Bevölkerung und der Gäste leisten. «Sie kennen die lokalen Verhältnisse, sind bei Ereignissen eine grosse Hilfe und können auch die Anliegen unserer Berggemeinden sachlich verbreiten.»
Werde die Initiative angenommen, würden sich die Oberwalliser Berggemeinden kaum mehr Gehör verschaffen können. Investoren würden sich die Konzessionen in finanzkräftigen Regionen sichern. Der regionale Service public gehe verloren. Die Initiative gefährde somit die regionalen Radio- und Fernsehsender in ihrer Existenz. Dadurch seien im Wallis 250 Arbeitsplätze bedroht.
1 Franken am Tag
Das NOB setzt sich deshalb mit dem Walliser Komitee gegen die No-Billag-Initiative für eine Ablehnung ein. «Es ist Augenwischerei, zu behaupten, dass sich regionale Medien über mehr Werbeeinnahmen oder bezahlte Angebote finanzieren lassen. Insbesondere in finanzschwachen Regionen wie dem Oberwallis», sagt Clausen.
Radio und Fernsehen dienten nicht nur der Unterhaltung. Es gehe um Bildung, kulturelle Entfaltung und Meinungsvielfalt. «Das darf etwas kosten», findet Clausen. Ab 2019 beträgt die Gebühr pro Haushalt 365 Franken im Jahr. «1 Franken am Tag für so viel Programm. Da erscheint die ganze Debatte nahezu absurd.»
Das Netzwerk Oberwalliser Berggemeinden (NOB) besteht seit Mai 2014. Mit Hilfe des Netzwerkes wollen 40 Berggemeinden ihre spezifischen Interessen besser vertreten können und den Austausch untereinander fördern. Vorsitzende ist Christine Clausen, Gemeindepräsidentin von Ernen.
pd/map
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