Religion | Abschiedsgottesdienst der Kapuziner in Brig-Glis
Bewegende Momente
![Bischof Jean-Marie Lovey bei der Abschiedsmesse in der Kapuzinerkirche in Glis, rechts am Ambo Guardian Beat Pfammatter, der eine tiefsinnige Abschiedspredigt hielt.](/site/assets/files/0/76/01/60/384/dsc_0110_69.650x0n.jpg)
Bischof Jean-Marie Lovey bei der Abschiedsmesse in der Kapuzinerkirche in Glis, rechts am Ambo Guardian Beat Pfammatter, der eine tiefsinnige Abschiedspredigt hielt.
Foto: Walliser Bote
Die Kapuziner von Brig-Glis luden die Bevölkerung am Sonntagmorgen zum Abschiedsgottesdienst. Nach 70 Jahren schliesst das Kloster mangels Ordensbrüdern nun seine Pforten.
Der Schlussgottesdienst wurde von Bischof Jean-Marie Lovey im Beisein der letzten Bewohner des Klosters und ihrem Schweizer Provinzial, Agostino Del Pietro, zelebriert. Der Bischof von Sitten kam auf die grossen Leistungen der Kapuzinerbrüder für die örtlichen Pfarreien und das ganze Oberwalllis zu sprechen. Den Ordensbrüdern wurde in der vollbesetzten Kirche ein grosser Dank ausgesprochen. Am letzten Guardian, Bruder Beat Pfammatter, war es, die Predigt zu halten. Er brachte treffend die Gefühlswelt auf den Punkt, die auch in vielen Messbesuchern innewohnte: Es ist nie einfach, Lieb gewordenes loszulassen und Abschied zu nehmen. Bruder Beat verharrte aber nicht in Wehmut, sondern wusste Trost, Zuversicht und Hoffnung zu spenden.
Den Kapuzinerorden sieht Pfammatter an einem Wendepunkt. Dem könne sich auch die Kirche nicht verschliessen. Die Situation erfordere, die Vergangenheit loszulassen und sich auf den Weg der Erneuerung, der Neuformung zu begeben. Bischof Lovey ergänzte dazu, es gelte, der Leere Raum zu geben. Es werde sich zeigen, was sich daraus Neues ergebe.
Die Messe war geprägt von bewegenden Worten. Nicht wenige Anwesende verdrückten dabei die eine oder andere Träne der Wehmut. Emotional zeigte sich nach Abschluss des Gottesdienstes auch Stadtpräsident Louis Ursprung. Er bedauerte namens der Bevölkerung den Wegzug, der laut Bruder Beat unausweichlich wurde, egal wie man die Sache drehte und kehrte.
Die letzte Begegnung fand ihren Abschluss nach dem Gottesdienst mit der Verabschiedung vor der Kirche sowie beim Apero im Kreuzgang und im Refektorium.
Mehr im «Walliser Boten» vom 22. Januar 2018
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