Politik | Kanton soll Verbot von Neonicotinoiden prüfen
Bienen sollen besser geschützt werden
Eine Motion der Grünen, der CSPO und der SVP verlangt vom Staatsrat, eine Gesetzesgrundlage zum vollständigen Verbot von Neonicotinoiden im Wallis zu erarbeiten. Die Motion wurde in ein Postulat umgewandelt und nicht bekämpft. Der Staatsrat muss somit das Verbot zumindest prüfen.
Hinter der Motion stehen die beiden grünen Abgeordneten Mathieu Clerc und Céline Dessimoz sowie Alex Schwestermann von der CSPO und Flavien Sauthier von der SVPU. Neonicotinoide sind eine Gruppe Insektengift, die in den 90er Jahren eingeführt wurde. Neueste Studien hätten die Toxizität dieser Insektizide erneut bewiesen.
Typischerweise werden die Neonicotinoide häufig präventiv eingesetzt, noch bevor man weiss, ob ein Schädlingsbefall droht. Sie wirken im Nervensystem der Insekten, vor allem auch bei wichtigen Bestäubern wie Bienen oder Hummeln. Der Bestand der Bestäuber nehme seit etwa 15 Jahren rasch ab. Der Einfluss der Neonicotinoide auf den dramatischen Rückgang der Bienen sei unterdessen wissenschaftlich bewiesen.
Die PLR vertraut den Landwirten
Emmanuel Chassot von der CVP Mittelwallis bekämpft die Motion. Es seien nur solche Neonicotinoide zugelassen, die für Bienen nicht giftig seien. Zudem seien die Verdachtsfälle von vergifteten Bienenvölkern, die es zuletzt im Wallis in Nendaz und Ovronnaz gegeben hatte, nicht auf den Erwerbs-Obstbau zurückzuführen, sondern sondern sei wahrscheinlich auf die Verwendung der Substanzen in Privatgärten zurückzuführen.
Auch Xavier Mottet von der PLR wandte sich gegen ein Verbot. „Ein solches Verbot ist in der Praxis nur schwer umzusetzen. Zudem sind sich die Obstbauern des Nutzens der Bienen durchaus bewusst.“ Das sieht auch David Crettenand von der PLR so: „Haben wir doch Vertrauen in unsere Landwirte. Viele von ihnen sind selber Imker oder sprechen viel mit den Imkern. Vertrauen wir ihnen, die richtigen Entscheidungen zu treffen“. Mit Zustimmung der Urheber wurde die Motion in ein Postulat umgewandelt. Dieses wurde nicht bekämpft und an den Staatsrat zur Beantwortung überwiesen.
wek
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