Quecksilber | Update: Erste Sanierungen im Herbst
Grundeigentümer werden nicht zur Kasse gebeten
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Niklaus Furger, Gemeindepräsident von Visp, Jörg Solèr, Standortleiter Lonza Visp, Staatsrat Jacques Melly und Jörg Schwestermann, Vizepräsident der Gemeinde Raron (von links)
Foto: Walliser Bote
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Die Besitzer von mit Quecksilber belasteten Böden (im Bild Visp-West) sollen nicht zur Kasse gebeten werden.
Foto: wb
Die Inhaber von sanierungsbedürftigen Parzellen im quecksilberbelasteten Siedlungsgebiet zwischen Visp und Raron müssen sich nicht an den Sanierungskosten ihrer Parzellen beteiligen.
Der Kanton Wallis, die Lonza AG und die Gemeinden Raron und Visp haben beschlossen, dass sich die Bodeninhaber nicht an den Sanierungskosten ihrer quecksilberbelasteten Böden beteiligen müssen. Der Kostenteiler ist nach wie vor offen. Sollte dieser jedoch eine Kostenbeteiligung der Inhaber festlegen, wird dieser Anteil von den restlichen Parteien übernommen. Dabei sieht die Vereinbarung ein Kostendach von 1,5 Millionen Franken für die Beteiligung des Kantons und jene der Gemeinden für 1 Million Franken vor. Übersteigt der gesammelte Kostenanteil der Inhaber diese Kostendächer, übernimmt die Lonza AG die Differenz.
Bis der Kostenteiler definitiv festgelegt ist, finanziert die Lonza neben allen technischen Untersuchungen die Sanierungen im Siedlungsgebiet zwischen Visp und Raron unpräjudiziell vor. Auch die Vereinbarung zur Befreiung der Bodeninhaber von den Sanierungskosten ist sowohl für Lonza, wie für den Kanton und die Gemeinden unpräjudiziell. Dies gewährleistet, dass mit den Sanierungsarbeiten rasch begonnen werden kann, ohne einen Entscheid abzuwarten, welche Partei welche Kosten übernehmen muss.
Damit sind nun alle wichtigen Rahmenbedingungen geklärt. Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen und Untersuchungen für den Start der Sanierungen in Raron (Turtig, Quartier zwischen Bahnhofstrasse, Kanalstrasse Ost und Nordkanal). Parallel dazu sind auch die Vorbereitungen für ein erstes Quartier in Visp gestartet. Somit ist davon auszugehen, dass mit den ersten Sanierungen im Herbst begonnen werden kann.
IG Quecksilber begrüsst Entscheid
Die IG Quecksilber begrüsst den heute getroffenen Entscheid, dass Bodeneigentümer und -inhaber an die Sanierungskosten finanziell nichts beizutragen haben. Dieser Beschluss entspreche einer wichtigen Forderung der IG und liege im Interesse der von der Umweltverschmutzung betroffenen Bodeninhaber. Diese wussten nicht und konnten nicht wissen, dass das auf die Gärten ausgetragene Land aus dem Kanal mit Quecksilber verschmutzt war.
Noch nicht geregelt sei indes die Entschädigung der Eigentümer infolge der Nutzungseinschränkungen ihrer Parzellen. Seit Januar 2014 müssten viele Grundstückseigentümer auf die Nutzung ihrer Gemüsegärten und Obstbäume oder auf den Gebrauch der Sitz- und Spielplätze im Haus- oder Vorgarten verzichten. Die IG Quecksilber hat der Lonza AG einen Vorschlag unterbreitet und erwartet ein Einlenken auf die konkreten Forderungen.
pd/map
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