Migration | Bündner wappnen sich
Bündner Sicherheitsdirektor erwartet «heissen Sommer»
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Graubünden kann diesen Sommer zusammen mit dem Tessin und Wallis auf eine Verstärkung von 50 ausserkantonalen Polizisten zurückgreifen. (Archiv)
Foto: /epa ansa/luca zennaro
Der Bündner Justiz- und Polizeidirektor Christian Rathgeb (FDP) erwartet, dass die Migrationsströme diesen Sommer auch die Südtäler Graubündens beschäftigen. Der Kanton wappnet sich gegen vermehrte illegale Grenzübertritte.
"Wir rechnen damit, dass es einen heissen Sommer geben könnte", sagte Sicherheitsdirektor Christian Rathgeb am Dienstag in Chur am monatlichen Treffen mit Medienvertretern. Bei den illegalen Grenzübertritten könnte sich gemäss Rathgeb der Druck auf die Bündner Südtäler verstärken.
Rathgeb betonte auf Nachfrage der Nachrichtenagentur sda, dass der Kanton mit grösseren Migrationsströmen im Süden rechnet, und zwar gestützt auf das neueste Bulletin des Staatssekretariates für Migration in Bern. Dort wird für das laufende Jahr grundsätzlich von 24'500 bis 32'000 Asylgesuchen ausgegangen und vor allem damit, dass der Migrationsdruck diesen Sommer anhält.
Als Planungsgrösse geht der Bund aktuell von 27'000 Asylgesuchen aus. Sollte allerdings das EU-Türkei-Abkommen beendet werden, wird mit deutlich mehr als 32'000 Gesuchen gerechnet.
50 Polizisten als Unterstützung
Graubünden kann diesen Sommer zusammen mit den anderen Südkantonen Tessin und Wallis im Kampf gegen die illegale Migration auf eine Verstärkung von 50 ausserkantonalen Polizisten zurückgreifen. Diese Kräfte sollen gezielt eingesetzt werden, wenn die Zahl der illegalen Grenzübertritte während der Sommermonate zunimmt. Den Grenzkantonen stehen sie vom 17. Juli bis 15. Oktober zur Verfügung.
Rund zwei Drittel der 50 Polizisten sind für das Tessin vorgesehen. Die restlichen knapp 20 Polizisten werden bei möglichen Ausweichmanövern der Migranten über die Achsen St. Bernhard und Simplon im Wallis oder über die Bündner Südtäler eingesetzt. Zusätzlich steht eine Reserve von 20 Polizisten bereit, sollte sich die Situation im Kanton St. Gallen zur Grenze nach Österreich verschärfen.
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