Politik | Ein halbes Jahr vor den Staatsratswahlen
Darbellay beichtet Seitensprung
Ungemütliche Wochen für den vormaligen CVP-Präsidenten und Walliser Staatsratskandidaten Christophe Darbellay: Zuerst musste er seiner Ehefrau beichten, dass er ein viertes Mal Vater wird - aber eben nicht von ihr. Und jetzt wird die Geschichte auch noch öffentlich.
Der Walliser CVP-Politiker Christophe Darbellay ist Anfang Woche erneut Vater geworden. Das Kind ist aber nicht von seiner Ehefrau Florence. «Als ich im vergangenen Dezember, bevor ich meine Amtstätigkeit in Bern beendete, eine Nacht mit einer Frau verbrachte, habe ich einen schweren Fehler begangen», so Darbellay gegenüber dem «Sonntagsblick». Das Blatt hatte ihn mit seinen ausserehelichen Vaterfreuden konfrontiert.
Die vergangenen Wochen seien für ihn sehr schwierig gewesen, so Darbellay. Erst wenige Tage vor der Geburt habe er seine Ehefrau, mit der er drei Kinder hat, darüber informiert. Diese stehe weiterhin zu ihm: «Obschon ich meine Ehefrau zutiefst verletzt und ihr grossen Schmerz bereitet habe, hat sie sich entschieden, diese schwierige Situation an meiner Seite zu meistern.» Darbellay betont auch, dass er das Kind vor dessen Geburt offiziell anerkannt hat, auch die finanziellen Verpflichtungen seien geregelt.
Wer sich mit wem ins Bett legt, ist eigentlich Teil der Privatsphäre. Darbellays Seitensprung aber hat auch eine politische Dimension. In den letzten Jahren wurde der 45-Jährige nicht müde, sich als perfekter Familienvater in Szene zu setzten, Home-Story in der «Schweizer Illustrierten» inklusive. Zudem hat er versucht, die CVP als Familienpartei zu positionieren. Dies mit einem konservativen Welt- und Familienbild.
Es wird sich nun zeigen, ob Darbellays Gegner die Sache politisch ausschlachten werden. Bis zu den kommenden Staatsratswahlen dauert es zwar noch ein halbes Jahr. Mit dem Seitensprung stösst er aber mehrere Wählergruppen vor den Kopf. Den Werte-Konservativen etwa, die im Wallis ohnehin dabei sind, zur SVP abzuwandern. Aber wohl auch den Frauen. «Mir ist bewusst, dass ich viele Freunde und Freundinnen, Wählerinnen und Wähler mit meinem Verhalten verletzte oder enttäusche. Ich bitte sie um Verzeihung.»
dab
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Kommentare
Polyamory Bern - ↑1↓3
Vielen Dank Frau Darbellay für ihr grosses Herz und Ihr reifes Verhalten.
Jetzt liegt es an uns, einen ersten Schritt zu machen, hin zu einer offenen und ehrlichen Gesellschaft. Wir alle können mehr als einen Menschen lieben und ich lade euch alle ein, dieses Thema beim nächsten Polyamory Feierabendbier in Bern zu besprechen:
http://poly-feierabendbier.jimdo.com/feierabendbier-art-caf%C3%A9/
Teilnahme kostenfrei, Anmeldung nicht nötig, einfach vorbeischauen - es lohnt sich!
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Tevin Cailin - ↑4↓1
Nur eine Nacht? Er war wochenlang in Bern. Aber es ist gut so. Alle sollen ihr kurzes Leben geniessen, auch Politiker. Nur sollten sie nicht so tun als ob sie selbst perfekt sind und erst dazu stehen wenn es unvermeidar wird. Dass er zu seinem Kind steht ist gut aber die (wie ich vermute langjährige) Freundin sollte er nicht als "Fehler" bezeichnen. Mann kann zwei Menschen lieben, auch wenn es die Gesellschaft anders sieht.
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L'Analyste 007 - ↑12↓4
Nach Aussen "heile Welt à la Rosamunde Pilcher vorspielen" - c'est de la pure hypocrisie. Aber typisch CVP! Ein wenig schadenfroh kann man schon sein, da dies die Familienpolitik der CVP, die so rein und christlich sein sollte, schon etwas ankratzt....
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petschi - ↑18↓3
C. Darbellay war schon immer ein Schmetterling. Sei es politisch oder privat . Vielleicht wäre es gut ,wenn man ihm dieses mal ein wenig die Flügel stutzen würde.Man kann nicht für die Familie predigen und sich so gehen lassen.Moral hin oder her, aber von einem C.-Politiker erwarte ich etwas anderes!
C-Politiker erwarte ich etwas anderes.
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G. Bregy - ↑85↓11
Fremdgehen ist für Darbellay nichts neues. In der Politik hat er mehrmals getan. Zuerst von der CSP zur CVP gewechselt. Er hat sich massgeblich am Komplott zur Abwahl von Christoph Blocher als Bundesrat mit der SP verbündet. Er hat sich selber in der NZZ vor 8 Jahren zum Walliser Staatsratskandidaten ernannt, bevor der Parteivorstand informiert wurde und die Nominierungsversammlung stattgefunden hat. Dieser Mann war nie glaubhaft und ist als künftigter designierterr Walliser Staatsrat absolut untragbar.
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Walliser - ↑18↓12
Die Politiker sind die Abbilder unser jetzigen Gesellschaft - nicht MEHR und nicht WENIGER
Soleil - ↑15↓77
Es geht uns eigentlich nichts an was Christophe Darbellay in seiner Freihzeit macht. Er muss das mit seiner Frau und seinem Gewissen ausmachen.Denke,dass er seinen Fehltritt publiziert hat ,damit nicht während den kommenden Staatswahlen ein Journalist die Bombe platzen könnte. Fürs Wallis wäre er ein guter Politiker und ich drücke im die Daumen
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Erwin - ↑17↓95
Man soll doch nicht so tun als wäre dieser Seitensprung eine einmalige Sache in unserer so verlogenen Gesellschaft. Magdalena war auch eine Sünderin. Doch Jesus hat ihr vergeben. Ich hoffe, dass er trotzdem Staatsrat wird, denn er täte dem Wallis gut.
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Nanzer - ↑20↓39
es braucht immer zwei dazu...
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Gottfried - ↑11↓4
Ich nehme an, Sie sind Teil der Gesellschaft. Müssen wir aus Ihren Zeilen folgern, dass Sie verlogen sind?
Walliser - ↑52↓6
Wahltag ist Zahltag - wir gewöhnen uns langsam an die Polygynie der Politiker.
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Hobby-Journalist - ↑68↓8
Darbellay liefert eine erste Schlagezeile, die zweite folgt sogleich. Das freut die Profiberichterstatter. Wer ist die Mutter? Ist es Liebe oder Zufall? Wo und wie lernten sie sich kennen? Nur eine Nacht? Was sagt die Mutter dazu, und über die nicht schmeichelhafte Äusserung, er habe einen schweren Fehler gemacht?
Morgen lesen Sie mehr darüber.
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Maria - ↑30↓11
Hobby-Journalist
Also, du wirst uns Bericht erstatten.
S.Bonetti - ↑19↓75
Obwohl Herr Darbellay eine "öffentliche"Person ist,finde ich es daneben dass dies in fast allen Zeitungen steht. Das geht nur ihn,seine Familie und die Mutter seines Kindes etwas an.
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Aellig Stefan - ↑9↓1
S.Bonetti: Ich finde es überhaupt nicht daneben! Wenn Herr Darbellay ständig von Ethik, Moral, Treue, Ehrlichkeit und Sauberkeit usw. predigt, aber selber genau das Gegenteil von dem macht was er sagt, dann hat die Öffentlichkeit sehr wohl Anrecht auf entsprechende Kenntnis!!! Und sein Traum vom Walliser-Staatsrat dürfte wohl ausgeträumt sein . .... ....
Peter - ↑95↓10
Ich sehe das anders. Er ist und bleibt eine Person des öffentlichen Lebens. Das man dafür einen hohen Preis zahlt, ist ihm sicherlich bewusst. Ich möchte nur wissen, ob er seinen Fehltritt selbst, oder aufgund des Mediendrucks öffentlich zugegeben hat.
Hugo - ↑91↓4
War's wirklich "nur" eine Nacht? Er habe eine schweren Fehler begangen. Was geht dem Kind durch den Kopf, wenn es dies in ein paar Jahren liest?
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Maria - ↑21↓14
Hugo! Leider kenne ich "viele schwere Fehler" - du bestimmt auch.
omo - ↑51↓7
das gehöhrt doch alles zum cvp-wahlkampf! mit der von darbellay lancierten pop-initiative, möchte er doch nur einen impuls setzen, welcher das wachstum der einheimischen, christlichen bevölkerung in der schweiz anzregt! ; )
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Heartbrain - ↑98↓7
Kopfschütteln....
Das Kind muss dann lesen, dass es ein Fehler ist und eine Sache, die finanziell geregelt wurde..super soziale Verantwortung.
Wo ist die Verantwortung gegenüber seiner Frau?
Schwach-wie seine politische Haltung. Viele Lippenbekenntnisse...blablaba
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Tschikai - ↑127↓21
Mr. Darbellay - und sie wollen ein CVP (CSP-Christlichsozialer...) Mann sein?! Nach aussen mit der eigenen Familie heile Welt vorspielen und dann so ganz nebenbei ein 4. Kind mit einer andern Frau machen. Es sieht so aus, als wissen sie wenigstens, wie man Kinder macht...! Soweit kommts halt, wenn man nicht mehr weiss, wo die eigenen moralischen Grenzen sind. Es ist zwar im Prinzip Privatsache - jedoch nicht, wenn es um hohe politische Ämter (Staatsrat) geht! Nein - ohne Ironie, solche Staatsräte wollen wir wirklich nicht!
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Peter - ↑55↓7
Der hat Darbellay seine Fähigkeiten als potenzieller Staatsrats-Kandidat im wahrsten Sinn des Wortes noch einmal deutlich in die Tat umgesetzt. Ein Schelm wer Böses denkt!
Peter - ↑84↓6
Christian Varone zum Fauxpas von Darbellay: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein ;-)
Als Rechtsanwältin weiss Frau Darbellay jetzt sicher, was zu tun ist.
Dr. Tifig Sepp - ↑98↓7
Es steht niemandem zu die Moral anderer zu bewerten. Jeder ist für sein Tun und Handeln verantwortlich. Was aber Darbellay geschehen ist, passt gar nicht. Er war es immer wieder, welcher die Moralkeule schwang. Wie das alte Sprichwort sagt: Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht...
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G. Bregy - ↑107↓14
Ein Seitensprung mit Folgen ist beinahe an der Tagesordnung und kommt in allen sozialen Schichten vor. Aber was Darbellay geboten hat, lässt sich als selbsternannter Familienpolitiker und Bewahrer von christlichen Werten nicht entschuldigen. Eine Fortsetzung seiner politischen Laufbahn ist somit untragbar.
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Mind Dust - ↑108↓21
Im Wallis nichts Neues ... Wasser predigen, Wein trinken.
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Peter - ↑74↓9
Im Westens nichts Neues: Vor Jahren "betrog" er ja schon einmal die Unterwalliser CSP und bandelte mit der CVP an.
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Beobachter - ↑33↓54
Bin kein CVP Fan, was hat Politik mit einem Seitensprung zu tun.
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Magce Co - ↑33↓9
Also wenn ein Politiker so gerne und oft wie er, die Moralkeule in Richtung der Bevölkerung und anderer Politiker schwingt sollte selber schon wenigstens ein minimum von Moral zeigen.
Und genau darum ist in diesem Fall auch wichtig für die Wähler. Wenn für sie so etwas keinerelei Einfluss aufs Wahlverhalten hat weis ich auch nicht was sie für masstäbe für Leute die Familienpolitik machen ansetzten....
Päuli - ↑23↓35
Verstehe die Aufregung auch nicht ganz. Das ist eine Sache zwischen ihm, seiner Familie und der beteiligten Frau inkl. allen Kindern. Was interessiert mich, ob ein Politiker fremdgeht? Er soll seine Arbeit gutmachen, heiraten will ich ihn ja nicht.
ATT - ↑117↓31
Voilà das war's mit dem Staaatsrat !
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Maria - ↑33↓44
Wetten, dass nicht!
Prosper - ↑76↓19
und der vom Staatsratssitz angepeilte Bundesrat auch gleich,