Grosser Rat | Parlament hat Kulturförderungsgesetz abgesegnet
Das kulturelle Erbe des Kantons fördern
Der Grosse Rat will das sprachliche und kulturelle Erbe des Wallis besser unterstützen. Der Kanton richtet nun einen neuen Fonds ein, der mit Mitteln alimentiert wird, die jedes Jahr im Rahmen der Budgetdebatte definiert werden.
Das Kulturförderungsgesetz will das bewegliche Kulturerbe, insbesondere konkrete Gegenstände, das dokumentarisches Kulturerbe wie Archive, Bibliotheken oder digitale Daten, das immaterielle Kulturerbe wie Traditionen und traditionelle kollektive Fähigkeiten und das sprachliche Kulturerbe besser unterstützen. Das Kulturförderungsgesetz will unterstützende Massnahmen für Kultur-Errungenschaften leisten, die eine bedeutende Verbindung zum Kanton aufweisen und für diesen von erheblichem Interesse sind. Auch soll eine Expertenkommission eingesetzt werden, welche das kulturelle Inventar des Kantons festlegt.
Finanzbedarf von rund 400'000 Franken
Die Bewahrung des Erbes von lokalem Interesse liegt explizit im Verantwortungsbereich der Gemeinden. Diesen Punkt hatte die CVP Unterwallis aus dem Gesetzestext streichen wollen. „Es ist ein Widerspruch, von einem kantonalen Kulturförderungsgesetz zu sprechen und darin die Gemeinden zu erwähnen“, monierte Françoise Métrailler. Ihrem Änderungsantrag wurde aber nicht zugestimmt. Das neue Gesetz enthält Präzisierungen des inzwischen bereits 22 Jahre alten Gesetzes. Zudem sieht das Gesetz die Schaffung eines Fonds vor, der jährlich mit Mitteln aus der laufenden Rechnung gespiesen wird. Wie hoch diese Mittel sind, wird im Rahmen der jährlichen Budgetdebatte definiert. Die Gelder will man für verschiedene Projekte bereitstellen. Insgesamt müssen Mittel im Betrag von rund 400'000 Franken mobilisiert werden, damit alle vom Gesetz vorgesehenen Förderungs- und Unterstützungsmassnahmen, inklusive Erwerbe durch den Fonds, umgesetzt werden können.
Auf zweite Lesung verzichtet
Die Fraktionen befanden das neue Gesetz als gelungenen Wurf. Die CVP Unterwallis will ein wachsames Auge auf die neue Expertenkommission werfen. Margaux Dubuis von der Linksallianz findet, dass es keine einfache Aufgabe sein werde, Objekte von kantonalem und lokalem Interesse zu unterscheiden. „Dass die verschiedenen Dialekte im Ober- und Unterwallis spezifisch gefördert werden, ist eine sehr gute Sache“, sagte sie. Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten kommentierte: „Der Kanton will sein kulturelles Erbe besser schützen. Wir werden im Rahmen der Budgetdebatten den Fonds vorsichtig alimentieren“.
Das Parlament stimmt dem neuen Gesetz mit 126 zu 0 einstimmig zu. Und verzichtet mit 128 zu 0 auf eine zweite Lesung mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit.
wek
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