Fall Buttet | Bis hin zu versuchten Berührungen im Genitalbereich
Details zu Buttets Entgleisungen
![Die Vorwürfe mehrerer Frauen reichen von aufdringlichen Annäherungsversuchen und hochgehobenen Röcken bis zu versuchten unsittlichen Berührungen im Genitalbereich.](/site/assets/files/0/76/01/46/313/20171130111251296.650x0n.jpg)
Die Vorwürfe mehrerer Frauen reichen von aufdringlichen Annäherungsversuchen und hochgehobenen Röcken bis zu versuchten unsittlichen Berührungen im Genitalbereich.
Foto: Keystone
Westschweizer Medien bringen weitere Details in der «Affäre Buttet» ans Tageslicht. Die Vorwürfe sind happig.
Es stellte sich zuletzt die Frage, ob Yannick Buttet Opfer einer medialen Hetzkampagne geworden ist oder ob an den erhobenen Vorwürfen mehr dran ist. Bis jetzt waren die «schockierenden Entgleisungen» jedenfalls nicht detailliert beschrieben worden. Sechs Frauen, davon vier Bundesparlamentarierinnen, äusserten sich nun aber gegenüber «Le Nouvelliste» und «Le Temps» näher zu ihren Erlebnissen. Die Frauen schildern Vorfälle, die sich in der Zeit zwischen Juni 2013 bis zum Abend des 20. September 2017 zugetragen haben. Ihre Aussagen belasten den Walliser CVP-Nationalrat schwer.
Dabei handle es sich um sexuelle Belästigungen, berichtet «Le Nouvelliste». Die Zeitung verzichtet zwar auf eine ausführliche Beschreibung und gibt keine Namen bekannt, benennt jedoch einige der Vorwürfe. Es ist die Rede von hochgehobenen Röcken, versuchten unsittlichen Berührungen im Genitalbereich, spürbarer Erektion, Händen auf dem Gesäss, unangemessenen und erotischen Gesten sowie aufdringlichen Annäherungsversuchen, auch per SMS. «Le Temps» beschreibt ausserdem die Erfahrungen einer Journalistin und einer 20-jährigen Walliserin mit Yannick Buttet.
Grundsätzlich inakzeptabel
Auf Anfrage der Medien hat dessen Anwalt Andreas Meili kurz Stellung bezogen. Sein Klient leide seit Jahren an einem Alkoholproblem und könne sich nicht an solche Fälle erinnern, sagt er auf Anfrage von «Le Nouvelliste». Da die Vorwürfe anonym geschildert würden, könne er sich auch nicht dazu äussern, so Meili weiter. Stellt sich die Frage, weshalb die Frauen anonym bleiben wollen? Sie berufen sich etwa auf Genfer SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz, die offen sagte, sie sei belästigt worden, und danach von der eigenen Partei scharf kritisiert wurde. Zudem hätten sie Angst als Politikerinnen nicht mehr ernst genommen zu werden, weil sie nur noch als «Opfer» betrachtet würden.
Am Samstag reagierte auch das Parteipräsidium der CVP Schweiz mit einer Pressemitteilung. «Wir mussten aus den Medien von neuen Berichten und Aussagen zum Verhalten von Nationalrat Yannick Buttet Kenntnis nehmen», bedauert das Präsidium darin. Das in den Artikeln beschriebene Verhalten des vor zwei Wochen zurückgetretenen Vizepräsidents der CVP Schweiz sei grundsätzlich inakzeptabel. Man erwarte, dass es raschmöglichst zu einer Aussprache mit Buttet komme, sobald es dessen Gesundheitszustand zulasse. Von sehr schlimmen Anschuldigungen spricht auch Serge Métrailler, Präsident der Unterwalliser CVP, in den Medien. Der Vorstand wolle die Angelegenheit demnächst beraten.
pmo
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Kommentare
Bernhard Walter, Basel - ↑14↓7
Die Nachrichten aus den Bergregionen bieten seit einiger Zeit Sorgen.
Bei einer derart moralisch irregeleiteten Führung wundert man sich weniger, zumal mir noch andere Namen in Amt und Würden einfallen, denen jegliche Orientierung abhanden gekommen scheint.
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Peter Fux, St. Niklaus VS - ↑27↓3
Es gibt aber auch Personen,welche glauben,wenn sie im öffentlichen Leben jemand sind, dass für sie Alles erlaubt sei!
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Arthur Heinzmann, Visp - ↑27↓63
Heutzutage wird es zum reinsten Kinderspiel, einen Gegner ausser Kraft zu setzen.
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