Hes-So | Neues, sichereres Identifikationssystem dank 3D-Venenerkennung
Die ID immer in Reichweite
In Ländern wie Kamerun führen Probleme in Zusammenhang mit Identitätsdiebstahl zu Verlusten von mehreren Millionen Franken pro Jahr. Das IDIAP, die HES-SO Valais-Wallis und Global ID entwickelten gemeinsam eine kostengünstige Lösung für Schwellenländer, mit der die biometrische Identifikation von Personen anhand der 3D-Venenstruktur ihrer Finger möglich ist.
In Kamerun und zahlreichen anderen afrikanischen Ländern ist die Fälschung von Ausweispapieren ein grosses Problem. Durch Betrug bei Telecom-Gesellschaften, Erschwindeln von Bankkrediten und unberechtigten Zugang zu Pflegeleistungen, die aufgrund von Identitätsdiebstahl möglich sind, entstehen grosse Verluste für die Regierungen, die nicht über die erforderlichen Erkennungshilfsmittel verfügen. Ausgehend von dieser Feststellung lancierte Global ID ein Projekt namens Fingervein3D, dessen Ergebnisse nun zu konkreten Lösungen umgesetzt werden.
Ein innovativer 3D-Sensor
Zusammen mit dem IDIAP und der HES-SO Valais-Wallis entwickelte das Start-up ein innovatives und sicheres Identifikationssystem, mit dem das Venenmuster dreidimensional reproduziert werden kann. Wie die Fingerabdrücke und die Iris einer Person sind auch die Blutgefässe ein individuelles Identifikationsmerkmal.
Funktionsweise
Der Scanner ist mit einem Infrarotlicht und einer Monochrom-Kamera ausgestattet. Wenn eine Person ihren Finger in den Scanner einführt, absorbiert das Hämoglobin im Blut das Infrarotlicht und das Venenmuster wird in Form von dunklen Linien sichtbar. Die Kamera speichert das Bild und die Rohdaten werden digitalisiert, zertifiziert und zum Abgleich an eine Bilddatenbank gesandt. Der Authentifizierungsvorgang dauert weniger als zwei Sekunden.
Klimatechnische Herausforderungen
Die technische Herausforderung bestand darin, ein robustes und autonomes Gerät zu entwickeln, das möglichst wenig Unterhalt erfordert. Es muss auch hohe Temperaturen (bis zu 60°C) aushalten sowie staub- und feuchtigkeitsbeständig sein. Für Schwellenländer ist die Robustheit des Geräts ein wichtiges Kriterium.
Fortsetzung des Projekts
Im Vergleich zu bestehenden Lösungen bietet dieses Projekt zahlreiche Vorteile: Kosten, Zuverlässigkeit des Systems, Gewährleistung der Genauigkeit der Daten und der Funktionsweise des Geräts unter schwierigen Bedingungen, heisst es in einer Mitteilung der Hes-So.
pd/noa
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