Grosser Rat | Parlament nimmt umstrittenes Postulat der FDP knapp an
«Ein Angriff auf das Oberwallis»
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Die FDP will den Studiengang Physiotherapie in Leukerbad aufheben.
Foto: Walliser Bote
Die FDP will mit dem Postulat «Standortwahl mit dem Argument der Zweisprachigkeit, aber auf Kosten der Synergien und der Zukunftsaussichten» den Studiengang Physiotherapie in Leukerbad aufheben. Das Unterwallis überstimmt das Oberwallis.
Die Regierung der letzten Legislatur hat sich in seiner letzten wöchentlichen Sitzung für die Beibehaltung des Studiengangs Physiotherapie entschieden. Dabei wurden sowohl finanzielle als auch politische Argumente für die Beibehaltung dieses Standorts vorgebracht. Zahlreiche Dozierende dieses Studiengangs lebten nicht in Leukerbad. Sie könnten also durchaus im künftigen Kompetenzzentrum für Gesundheit «Pôle santé» in Champsec unterrichten – ein Standort mit zahlreichen Synergiemöglichkeiten, welche die Attraktivität dieses Studiengangs noch weiter steigern würden. Überdies würde der neue Standort auch neue Dozierende anlocken, wodurch dieser Studiengang einen zusätzlichen Bekanntheitsschub erhalten würde. Die Postulanten fordern die neue Regierung auf, die Standortwahl unter Berücksichtigung sämtlicher Aspekte zu überdenken, damit der endgültige Entscheid im Hinblick auf die Zukunft des Studiengangs Physiotherapie und nicht aufgrund irgendwelcher anderer Erwägungen gefällt wird.
Martin Lötscher (CVPO) erinnert, dass aus einer Analyse von 2016 hervorging, dass Leukerbad ein idealer Standort sei: «Dieses Postulat ist für mich unverständlich. Es geht darum, eine weitere schulische Institution in Sitten zu installieren. Der Standort Leukerbad ist schweizweit einmalig. Es ist ein Angriff auf das Oberwallis.» Auch Reinhold Schnyder (Linksallianz), Fabian Zurbriggen (SVPO) oder Michel Schnyder (CSPO) votieren in die gleiche Richtung. «Es darf nicht sein, dass sämtliche Ausbildungen im Gesundheitsbereich in Sitten stattfinden. Die Idee dazu einige Dozenten der Schule in Leukerbad. Die Schliessung wäre ein schwerer Schlag für Leukerbad», kritisiert Schnyder. In Leukerbad wird zudem die Zweisprachigkeit gelebt und praktiziert. Julien Dubuis (FDP) präzisiert, dass man nicht die Schule verlagern will sondern eine vertiefte Studie fordert. Man habe sich auch nicht von Dozenten zum Postulat anstacheln lassen. Mit 67 Ja gegen 47 Nein und sechs Enthaltungen wird es angenommen.
hbi
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Kommentare
Arthur Heinzmann, Visp - ↑33↓3
Die welsche Diktatur nimmt immer mehr zu. Bei allem und jedem bevorzugen sie sich selbst auf unsere Kosten. Wozu haben wir eigentlich noch OberwalliserInnen in der Regierung?
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