Weinernte | 2016 ist ein Jahrgang der Gegensätze
Im Wallis wurden über 52 Millionen Kilogramm Trauben eingekellert
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Im Wallis wurden im vergangenen Jahr 30.8 Mio. Kilogramm rote Trauben geerntet.
Foto: Keystone
Bei der letztjährigen Weinernte konnten die Winzer qualitativ sehr gute Trauben einkellnern. Nachdem während drei aufeinanderfolgenden Jahren eher kleine Weinernten eingefahren wurden, liegt der Jahrgang 2016 mengenmässig um mehr als 7 Prozent über dem Zehnjahresdurchschnitt.
Der erste Teil der letztjährigen Saison war geprägt durch kühle Temperaturen und ergiebige Niederschläge. Verglichen am Durchschnitt des letzten Jahrzehnts, verspätete sich die Blütezeit deshalb um rund zehn Tage. Die Wetterbedingungen zu Beginn des Sommers forderten indes eine erhöhte Aufmerksamkeit der Winzer, um den Pilzkrankheiten, allen voran dem Falschen Mehltau, Einhalt zu gebieten. Ab Ende Juli waren es vor allem heisse und sehr trockene Wetterbedingungen, die im ganzen Anbaugebiet vorherrschten. Aufgrund der andauernden Hitzeperiode, war zum Teil eine überdurchschnittlich umfangreiche Bewässerung vonnöten. Diese klimatischen Bedingungen hielten bis zum offiziellen Erntebeginn, am 26. September, an.
Die unterschiedlichen Reifegrade zwischen den Rebsorten sowie die vorherrschende Lage im Weinberg waren schliesslich dafür verantwortlich, dass die Erntezeit länger als gewohnt andauerte. Wie bereits im Jahr 2015 konnten aber qualitativ hochstehende Trauben geerntet werden.
Mit 30.8 Mio. Kilogramm roten und 21.4 Mio. Kilogramm weissen Trauben liegt die Weinernte 2016 um 7.5 Prozent über dem Zehnjahresdurchschnitt. Nach drei aufeinanderfolgenden kleinen Weinernten liegt der Jahrgang 2016 mengenmässig im normalen Bereich. Die Zuckergehalte der Traubensorten Rhin (91,6 °Oe) und Chasselas (76,9 °Oe) liegen leicht unter dem Zehnjahresdurchschnitt, derjenige für Pinot Noir (93,3 °Oe) und Gamay (90,5 °Oe) entspricht in etwa dem Zehnjahresdurchschnitt.
Frische elegante und fein strukturierte Weine
Die Winzer durchlebten eine aussergewöhnliche Erntezeit, die lange andauerte. Die Wahl des Erntezeitpunktes war entscheidend für die Qualität des Weins. Es erforderte Geduld, um zum optimalsten Zeitpunkt ernten zu können. Heisste Tage und kühle Nächte führten zu einer guten Konservierung der Aromen in den Trauben.
Der erhöhte Säuregehalt von einigen weissen Rebsorten erforderte teils eine zweite Gärung. In diesem Jahr ist die Bearbeitung des Trubs, für die Strukturierung der Weine von zentraler Bedeutung. Der Weisswein ist in diesem Jahr sehr frisch und vollmundig, mit einer schönen Spannung am Ende, welche ihm einen luftigen Touch verleiht.
Die Rotweine besitzen eine sehr schöne und attraktive Farbe. Der Säuregehalt und die Tanninstruktur variieren sehr zwischen den Rebsorten und sind abhängig von den jeweiligen Reifegraden. Das Bouquet ist ausgeprägt erinnert an Gewürze sowie an rote und schwarze Früchte. Die Tannine sind standhaft, gut vertreten und eingehüllt.
pd / pan
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