Verfassungsrevision | «Walliser Bote» und «Nouvelliste» lancieren Debatte mit Artikelserie und Podiumsdiskussion
Eine über 100-Jährige verjüngen
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Die Debatte ist eröffnet. Braucht es eine Totalrevision? Und wer soll diese durchführen?
Foto: Keystone
Wallis. Seit 1907 in Kraft und ausgelegt für damals noch rund 70000 Einwohner, ist die Walliser Kantonsverfassung in die Jahre gekommen. Seither wurden zahlreiche Artikel revidiert, am 4. März 2018 stimmt die Walliser Bevölkerung über eine Totalrevision ab. Die Debatte ist eröffnet.
Zugegeben, die Politik mag spannendere Themen bieten. Aber kaum wichtigere: Eine Verfassung regelt die Rolle des Staates und dessen Institutionen, garantiert die Rechte für die Bürgerinnen und Bürger und definiert die wichtigsten Werte einer Gesellschaft. Die jetzige Kantonsverfassung ist in die Jahre gekommen und muss verjüngt werden. Darin sind sich eigentlich fast alle einig.
Am 4. März 2018 wird das Walliser Stimmvolk entscheiden, ob es einer Totalrevision zustimmt. Und wer diese durchführen soll, das Kantonsparlament oder ein eigens dafür ins Leben zu rufender Verfassungsrat. In der kommenden November-Session wird sich auch das Parlament mit diesen Fragen beschäftigen. Die Regierung empfiehlt, einer Totalrevision zuzustimmen–dies via Verfassungsrat. Anders die vorberatende Kommission. Auch sie befürwortet eine Totalrevision, ist aber der Meinung, dass diese das Parlament vornehmen soll.
Podiumsdiskussionim Grünwaldsaal
Bevor die politische Debatte Fahrt aufnimmt, starten der «Walliser Bote» und der «Nouvelliste» den Versuch, auch breite Teile der Walliser Gesellschaft für das wichtige Thema zu sensibilisieren. In Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv und der Mediathek Wallis wird an dieser Stelle ab Mittwoch eine Artikelserie lanciert, die zeigen soll, dass eine Verfassung keineswegs nur etwas für Staatsrechtler und Politiker ist. Mit vier historischen Schwerpunkten wird aufgezeigt, was für direkte Auswirkungen die verschiedenen Teilrevisionen in der Vergangenheit auf die Walliser Gesellschaft hatten und wie das Leben im Kanton dadurch verändert und geprägt wurde. Am kommenden Freitag findet im Grünwaldsaal in der Mediathek Brig zudem eine Podiumsdiskussion statt. Unter der Leitung von WB-Redaktor David Biner diskutieren Michael Graber (SVP), Thomas Antonietti (SP), Franziska Biner (CVP), der «Nouvelliste»-Journalist Laurent Savary sowie der Politologe Hans-Peter Schaub grundsätzliche Fragen zur Vergangenheit der Verfassung und wie diese in Zukunft aussehen könnte. Die Debatte beginnt um 18.00 Uhr, der Eintritt ist frei, und ein anschliessender Apéro bietet die Möglichkeit, sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen. Wir laden Sie, liebe Leserinnen und Leser, herzlich dazu ein.
wb
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