Schulgarten | Die Primarschule Steg-Hohtenn stellt ihr «neues Klassenzimmer» vor
«Fläckler» im schuleigenen Garten
Seit Mitte März findet ein Teil des Unterrichts der Primarschule Steg-Hohtenn auch im schuleigenen Garten statt. Heute Morgen durften 4.-Klässler die beinahe vergessene Ausserberger Kartoffelsorte «Fläckler» pflanzen.
Die Pflanzkellen graben sich in den Erdboden und hinterlassen Löcher von rund zehn Zentimetern Tiefe. Unter der Leitung der Biologin Rachel Imboden pflanzen die 4.-Klässler (6H) der Primarschule Steg-Hohtenn die in Vergessenheit geratene Kartoffelsorte «Fläckler» an – und dies erst noch im schuleigenen Garten. Doch bevor die Kartoffeln in die Erde gesetzt werden, führt Imboden die Kinder noch in die Geschichte und Eigenschaften des Knollengewächses ein.
Das Projekt Schulgarten wurde von der Baumgartu AG aus Gampel mithilfe der Schulkommission initiiert und steht unter dem Patronat des WWF. «Für uns war sofort klar, dass wir dieses Projekt unterstützen», erzählt Schuldirektor Florian Ruppen. Die Idee sei vom Pilotprojekt in Naters abgeschaut, die das handelnde Lernen in ihrem Schulgarten bereits seit Frühling 2015 eingeführt hat, sagt er. «Es gibt nichts schöneres, als den Kindern bei der Arbeit im Garten zuzuschauen. Es gibt ihnen und mir viel mit», sagt er. Auch wenn die Organisations- und Vorarbeiten zeitaufwändig waren, möchte er nichts missen.
Vorfreude aufs «Härpfilfäscht»
Jedem der 105 Primarschulkinder steht in den Schulgärten am Blattjiweg gegenüber dem Hallenbad Steg eine Fläche von einem Quadratmeter zur Verfügung, auf welcher während acht Doppellektionen im Schuljahr die Erde umgegraben und Kartoffeln gepflanzt, gegossen und schliesslich geerntet werden. «Und nach der Ernte feiern wir ein Härpfilfäscht», freut sich Schulkommissionspräsidentin Astrid Hutter.
Den «Fläckler», den die 4.-Klässler heute Morgen angeflanzt haben, wurde ursprünglich in Ausserberg kultiviert und ist dank seinen typisch weinroten Flecken auf der Schale unverkennbar. Erhalten wird er praktisch nur noch von der schweizerischen Stiftung für seltene Nutztierrassen und seltene Pflanzensorten «Pro Specie Rara», welche auch die fünf Kilogramm Kartoffeln zur Verfügung gestellt hat. Nur die 4. Klasse habe den Fläckler gepflanzt, sagt Imboden. Die übrigen Klässen haben andere Kartoffelsorten kultiviert.
awo
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