Brauchtum | Stimmungsvolle Generalversammlung des Fördervereins
Weiler Ammern in Frauenhand
Der Förderverein des Kultur- und Landwirtschaftsgutes Weiler Ammern oberhalb Blitzingen ist weiterhin auf Erfolgskurs. Auch die 13. Generalversammlung stand am Samstag unter einem guten Stern. Neu wird der Förderverein von drei Frauen im fünfköpfigen Vorstand geführt.
Neben Präsidentin Rosemarie Zumofen und Projektleiterin Karolin Wirthner wurde an der GV am Samstag Christine Stoller-Fux in den Vorstand gewählt. Sie tritt dort die Nachfolge von Sekretär Beat Jost an, der seinen Rücktritt einreichte und mit einem Schnitzerei-Kunsthandwerk aus der Ammern-Werkstatt von Helmut Kiechler verabschiedet wurde.
Investitionen für die Evolènerinnen
Im Jahr 2016 wurden wiederum einige Zehntausend Franken in den Weiler von nationaler Bedeutung investiert. Mit viel Eigenarbeit, wertvollen Freiwilligeneinsätzen unter anderem des Männerturnvereins aus dem aargauischen Staufen und finanziellen Zuschüssen des Fördervereins konnten die Ställe für die Evolèner-Kühe den Erfordernissen des Tier- und Gewässerschutzes angepasst werden.
Diese notwendigen Sanierungen werden gemäss Beschluss der Generalversammlungen 2017 in einer zweiten Etappe fortgesetzt. Möglich ist dies nur dank den 158 Vereinsmitgliedern, welche den Förderverein mit ihren jährlichen Beiträgen unterstützen. Finanziell steht der Förderverein trotz hohen Investitionen ohne Schulden da und verfügt sogar über ein Polster von rund 19'000 Franken, wie Finanzchef Urs Hauser in seinem Rechnungsbericht darlegte.
«Goldener Cäsar» für die Ammern-Pioniere
Höhepunkt des vergangenen Vereinsjahres war die die Verleihung des mit 10'000 Franken dotierten Unternehmerpreises «Goldener Cäsar», gestiftet vom Treuhandunternehmer Franz Mattig, an die Ammern-Pioniere Karolin Wirthner und Helmut Kiechler. Seit 20 Jahren arbeiten die Beiden mit viel Herzblut am Fortbestand des Weilers. Ihr Motto lautet sei eh und je: «Erhalten durch nutzen.»
Gemeinderat Leo Garbely überbrachte offiziell die Grüsse und Glückwünsche der neuen Gemeinde Goms. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass auch den Gommerinnen und Gommern vermehrt bewusst werde, was mit der Perle Ammern an Kultur und Tradition in Zukunft gerettet werde.
Gottlieb Guntern – wie er leibt und lebt
Für den Höhepunkt der GV, die traditionsgemäss bei einem währschaften Ammern-z’Abänd ausklang, sorgte Gottlieb Guntern. Der renommierte Arzt und Psychiater, Kreativitätsforscher, Schriftsteller und Liedermacher zog die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Hühnerstall-Scheune in seiner unverwechselbaren, originellen wie pointierten Weise in den Bann – trotz fast frostigen Temperaturen.
Dem gängigen Volkslieder-Kitsch stellte Guntern, der in Ritzingen aufgewachsen ist, seine eigenen Lieder entgegen, die er zusammen mit hochkarätigen Musikern aus aller Welt geschaffen hat. Dazwischen erzählte Guntern Geschichten von Hunnen und Sarazenen, die im Verlaufe der Jahrhunderte das genetische Material der Walliser aufgefrischt haben. Und auch von den ältesten Wallisern: Dem Föhn, dem Nein und «ma sellti». «Ma sellti» gilt in Ammern jedoch nicht. Man und frau mache, was zu tun sei.
pd/map
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