Gesundheit | «PPI - less is more together»
Gemeinsames Bewusstsein für geteilte Verantwortung wecken
In Zeiten steter Diskussionen über die steigenden Gesundheitskosten, stockende Tarifverhandlungen, verstärkte Forderungen nach interprofessioneller und partizipativer Zusammenarbeit haben sich die VSÄG und pharmavalais zu gemeinsamem Handeln entschlossen. Das gemeinsame Projekt «less is more together» soll einen Kulturwandel einleiten und sichtbar werden lassen. Es wird wissenschaftlich durch die HES-SO Valais-Wallis begleitet und wird offiziell durch den Verein «Smarter Medicine - Choosing wisely Switzerland» unterstützt.
Allmählich setzt sich die Erkenntnis durch, dass 80 Prozent der Gesundheitskosten auf chronisch-kranke Patienten, die an mehreren Krankheiten leiden, zurückzuführen sind. Dennoch gibt es gerade zu dieser Patientengruppe wenig wissenschaftliche Untersuchungen und Guidelines, auf die sich die Gesundheitsfachleute abstützen könnten, um allenfalls gewisse Behandlungen zu vereinfachen.
Das Projekt hat zum Ziel, dass eine intensivere Einbindung der Patienten stattfindet. Dies haben sich die Walliser Apotheker und Ärzte in ihrem gemeinsamen Projekt « PPI- less is more together » (Protonenpumpeninhibitoren – Medikamente gegen Magensäure) zum Ziel gesetzt: die Einnahme dieser Medikamente, dort wo es möglich ist zu reduzieren und dort, wo eine regelmässige Einnahme wichtig ist, diese zu optimieren.
Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, um daraus Erkenntnisse abzuleiten, die für weiterführende Projekte dieser Art genutzt werden können. Ein innovativer Ansatz des Projekts liegt in der wichtigen Rolle, die den beteiligten Patienten zu Teil wird: Sie werden gebeten, regelmässige Rückmeldungen zum Verlauf zu geben, die ein wichtiges Element für die Auswertung und Beurteilung des Erfolgs des Projekts darstellen werden.
Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, ein gemeinsames Bewusstsein zu wecken für die geteilte Verantwortung, die vorhandenen Kompetenzen der verschiedenen Partner optimal zu nutzen und zu fördern. Damit folgt das Projekt auch den Visionen des Bundesrats, die in der Strategie ‚Gesundheit 2020‘ angedacht werden.
Mehr zum Thema im Walliser Bote vom Freitag.
pd/noa
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