Rauchen am Arbeitsplatz
Grösste Oberwalliser Arbeitgeber dulden Raucherpausen
Nicht alle Firmenchefs dulden Rauchen am Arbeitsplatz: 1815.ch hat bei den drei grössten Oberwalliser Unternehmen nachgefragt, wie sie es mit rauchenden Mitarbeitern halten.
Eine Papierfabrik in der österreichischen Steiermark geht neue Wege: Die private Firma soll ab 2014 komplett rauchfrei werden, nicht einmal mehr Raucherzonen im Freien sind vorgesehen.
Beim grössten Oberwalliser Arbeitgeber, der Lonza AG in Visp, ist ein Komplett-Verbot kein Thema. Allerdings besteht auf dem Lonza-Areal ein Rauchverbot - aus Gründen der Hygiene, des Brandschutzes und des Schutzes von Nichtrauchern, wie Mediensprecher Renzo Cicillini erklärt.
Innerhalb des Lonza-Areals existieren gekennzeichnete Raucherunterstände, an denen Mitarbeiter rauchen dürfen. «Die private Nutzung von Internet, E-Mails, Social Media oder Telefon sowie das Rauchen ist grundsätzlich auf die festgelegten Pausen zu legen. Bei Dringlichkeiten und in Absprache mit dem Vorgesetzten sind Ausnahmen möglich.»
Zu Konflikten führten die Regeln betreffend Rauchen in der Lonza bisher nicht. «Die Akzeptanz der Rauchereinschränkungen sind nicht zuletzt aufgrund der Rahmenbedingungen in einem Industriebetrieb sehr hoch», so Cicillini.
Was ihm zudem am Herzen liegt: Lonza schafft nicht nur Verbote, sondern bietet auch Unterstützung für Personen, die mit dem Rauchen aufhören möchten: «Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung hat Lonza in Visp eine Stelle geschaffen, wo unter anderem zukünftige Nichtraucher individuelle Betreuung erhalten und wo die Entwöhnung mit der periodischen Begleitung allenfalls auch medikamentös erfolgen kann.» Die Behandlungskosten werden von Lonza übernommen.
Frage des gesunden Menschenverstandes
In allen öffentlichen Räumen - Gebäude, Büros, Schalterhallen, Züge und Werkstätte - der Matterhorn Gotthard Bahn besteht ein Rauchverbot, gibt Melanie Truffer, Leiterin der Unternehmenskommunikation, Auskunft. An verschiedenen Stellen vor den Gebäuden seien Aschenbecher angebracht, man könne aber nicht von eigentlichen «Raucherzonen» sprechen.
Mitarbeitende dürfen in den offiziellen Pausen rauchen. «Auch zwischendurch werden Rauchpausen eingelegt, solange dies in einem vernünftigen Rahmen geschieht, wird es auch akzeptiert - das ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes.» Folgendes sei im Personalreglement festgehalten: «Das Rauchen ist im dienstlichen Umgang mit den Kunden und wenn dienstliche oder feuerpolizeiliche Gründe entgegenstehen, verboten.»
Bei der Einführung des allgemeinen Rauchverbots in öffentlichen Räumen im Wallis hat die MGBahn intern bestimmt, welche Räume darunter fallen. «Am Anfang kam es sicher zu einigen Diskussionen, heute kann man aber sagen, dass es keine Konflikte wegen des Rauchens gibt.»
Zum Thema Gesundheitsschutz führt die MGBahn gezielt Gesundheitsschutzprogramme für die Mitarbeitenden durch. Im vergangenen Jahr etwa wurde die Aktion «Rauchfreie Lehre» vom Informationszentrum für Tabakprävention des Kantons Wallis unterstützt.
Pausenraum für Raucher
Auch Mitarbeiter der Migros Wallis müssen nicht auf ihre Zigarette zum Kaffee verzichten. In jedem neu renovierten Supermarkt existiere ein Pausenraum für Raucher, sagt Medienverantwortliche Mélanie Zuber. «Wenn es keinen Raucherraum gibt, dürfen die Mitarbeiter auf der Ladeplattform rauchen.»
Bei der Migros Wallis sind ebenfalls die offiziellen Pausen zum Rauchen vorgesehen. Dies werde konftliktfrei akzeptiert.
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