Datenschutz | Gemeinden kritisieren Zusammenarbeit mit kantonalem Datenschutzbeauftragten
«Verhalten von Fanti ist unverhältnismässig und ineffizient»
Der «Verband Walliser Gemeinden» übt scharfe Kritik am kantonalen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten Sébastien Fanti. In einem Schreiben an die zuständige Aufsichtsbehörde wirft der Verband Fanti «Schikane» und fehlende konstruktive Zusammenarbeit vor.
Der «Verband Walliser Gemeinden» ist mit der Zusammenarbeit mit dem kantonalen Datenschutzbeauftragten, Sébastien Fanti, alles andere als zufrieden. Wie der Lokalsender «Kanal9» am Donnerstag berichtete, hat sich der Verband deshalb mit einem Schreiben an die zuständige Aufsichtsbehörde gerichtet.
Darin wirft man Fanti «Schikane» vor. Der Datenschutzbeauftragte greife die Gemeinden direkt und öffentlich an, indem er sie über die Medien oder die Sozialen Netzwerke zum Teil scharf kritisiere. Diese Kritik sei nicht konstruktiv und verunmögliche es den Gemeinden zu verstehen, was Fanti von ihnen erwarte.
Zudem hätten in letzter Zeit zahlreiche Gemeinden dem Datenschutzbeauftragten Dokumente zugestellt, um dessen Anforderungen nach Datenregistern nachzukommen. Diese Meldungen seien bis dato jedoch unbeantwortet geblieben.
Der Verband kommt im Schreiben zum Schluss, «dass das Verhalten von Fanti unverhältnismässig und ineffizient ist». Die zuständige Aufsichtsbehörde soll die Situation deshalb analysieren und Gegenmassnahmen vornehmen.
Gegenüber «Kanal9» wollte Fanti zu den Vorwürfen keine Stellung beziehen.
Zoff wegen Klassenlisten auf Internetseite
Wie angespannt das Verhältnis zwischen dem Verband und Fanti ist, zeigte sich erst kürzlich. Fanti leitete gegen den Verband sowie die Dienststelle für Unterrichtswesen ein Verfahren ein. Grund dafür waren Klassenlisten, die einige Schulen auf ihren Internetseiten veröffentlichen. Der Verband spricht nun aber davon, dass die Schulleiter inzwischen seit mehr als drei Jahren auf die von Fanti versprochenen diesbezüglichen Leitlinien warteten.
msu
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