Vermisstenfall | Seit Tagen suchen Bergführer, Feuerwehr und Zivilschutz nach einem jungen Mann in Saas-Fee
Heftige Schneefälle und Eiseskälte erschweren Suche nach Vermisstem
![Drohneneinsatz. Am Mittwoch setzten die Suchmannschaften eine Drohne für Luftaufnahmen in unwegsamem Gebiet ein.](/site/assets/files/0/76/01/51/592/14_vs_6_4c_031aa.650x0n.jpg)
Drohneneinsatz. Am Mittwoch setzten die Suchmannschaften eine Drohne für Luftaufnahmen in unwegsamem Gebiet ein.
Foto: ZSO Region Visp
![Eigeninitiative. Bekannte des Vermissten platzierten in den letzten Tagen Fotos von Manuel P. (kleines Foto links) an Bahnhöfen im Oberwallis.](/site/assets/files/0/76/01/51/593/14_vs_5_4c_031b.650x0n.jpg)
Eigeninitiative. Bekannte des Vermissten platzierten in den letzten Tagen Fotos von Manuel P. (kleines Foto links) an Bahnhöfen im Oberwallis.
Foto: wb
Saas-Fee. Seit dem letzten Freitag suchen Rettungskräfte in der Region Saas-Fee nach dem vermissten Manuel P. Trotz massiver Schneefälle und Polarkälte lassen sie nichts unversucht, den jungen Mann zu finden.
Der 20-jährige Mann hat am Donnerstag letzter Woche mit Freunden ein Ausgehlokal in Saas-Fee besucht, wie die Walliser Kantonspolizei in einer Vermisstmeldung vom Sonntag schreibt. Gegen 2.40 Uhr am Freitag in der Früh verliess er das Lokal in Richtung Parkhaus. Später in der Nacht telefonierte er nochmals mit einem Bekannten, dann schaltete sich das Telefon aus. Seither fehlt vom jungen Mann jede Spur.
Suche unverzüglich eingeleitet
«Nachdem die Eltern ihren Sohn am Freitagabend als vermisst meldeten, ist unverzüglich die Rettungskolonne Saastal alarmiert worden», sagt Kantonspolizist Hugo Rieder, Einsatzleiter der Suchmannschaften vor Ort, gegenüber dem «Walliser Boten». «Noch in derselben Nacht suchten Bergführer und Feuerwehrleute das Quartier ab, wo der Mann zuletzt gesehen wurde. Gleichzeitig sind das Strassenbord und die Wanderwege in Richtung Saas-Grund abgelaufen worden. Bei Tageslicht machten sich die Suchmannschaften am Samstag erneut auf die Suche. Dabei sind auch Suchhunde eingesetzt worden.»
Seither ist das Suchgebiet ständig ausgeweitet worden. Dabei erschweren den Suchmannschaften heftige Schneefälle und Minustemperaturen im zweistelligen Bereich die Arbeit. Bereits in der Nacht, in welcher der junge Mann letztmals gesehen wurde, fielen 15 Zentimeter Neuschnee. Am Wochenende fielen weitere 40 Zentimeter Schnee. «Das macht die Suche enorm schwierig und ist zu vergleichen mit der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen», sagt Rieder. «Und für Donnerstag und Freitag ist weiterer Schneefall prognostiziert worden.»
Einsatz von Drohne
Doch aufgeben wollen die Suchmannschaften nicht. Am Mittwoch forderten sie Hilfe des Zivilschutz Oberwallis unter dem Kommando von Major Bernhard Zen-Ruffinen an. «Bereits eine Stunde später waren zwei Zivilschützer mit einer Drohne vor Ort. Mit dieser überflog man Gebiete, welche zu Fuss für die Suchmannschaften nicht erreichbar sind. Möglicherweise geben die Bilder, die noch ausgewertet werden müssen, Aufschluss über den Verbleib des Vermissten», sagt Rieder.
Gleichzeitig suchten Bergführer mit Suchhunden am Mittwoch die Schlucht bei Saas-Fee ab. «Dies war eigentlich für Dienstag geplant, war aber nicht möglich, weil die Suchmannschaften zu einem Lawinenniedergang im Skigebiet von Saas-Fee abgezogen werden mussten», so Rieder.
Hinweise auf Vermisstmeldung
Nicht nur die Suchmannschaften vor Ort versuchen alles Menschenmögliche, den Vermissten zu finden, auch Freunde und Bekannte des jungen Mannes wollen auf eigene Initiative Manuel P. finden. Auf öffentlichen Plätzen und Bahnhöfen haben sie in den letzten Tagen Fotos des Vermissten platziert.
«Auf die Anzeige der Kantonspolizei in den elektronischen Medien haben wir einige Hinweise erhalten. Diese haben aber bisher leider keine neuen Erkenntnisse gebracht. Ebenso wie die Auswertung der Handydaten, wie das in Vermisstenfällen üblich ist», so Einsatzleiter Rieder.
Norbert Zengaffinen
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