Unfall | Schlussbericht der SUST zum Helikopterabsturz der Air Zermatt

Heli driftete unbemerkt zur Seite

Unfallursache bekannt. Der im Mai 2018 abgestürzte Helikopter kam halb aus dem Wasser ragend auf der linken Seite liegend
 zum Stillstand.
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Unfallursache bekannt. Der im Mai 2018 abgestürzte Helikopter kam halb aus dem Wasser ragend auf der linken Seite liegend
 zum Stillstand.
Foto: WB/Andrea Soltermann

Quelle: 1815.ch 07.05.19 0
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Raron | Am 16. Mai 2018 ist ein Helikopter der Air Zermatt während eines Arbeitsfluges in den Baggersee «Volkigilla» bei Raron abgestürzt. Nun ist die Unfallursache klar: Der Helikopter driftete ab, der Pilot realisierte es zu spät.

Wie dem am Montag von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST veröffentlichten Bericht zu entnehmen ist, zog sich der in­zwischen 37-jährige Pilot der Air Zermatt beim Unfall in ­Raron erhebliche Verletzun-
gen zu. Der Helikopter wurde durch den Absturz in den Baggersee zerstört.

Testflug mit Löschkübel

Der Pilot befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls auf einem Testflug mit einem Löschkübel, dessen Schliessmechanismus durch mehrmaliges Befüllen und Entleeren getestet werden sollte. Gegen 10 Uhr, so schreibt die SUST zum Flugverlauf, sei der Pilot alleine von der ­Basis Raron zum nahe gelegenen Baggersee «Volkigilla» aufgebrochen, um dort Wasser für die Tests aufzunehmen. Dem Piloten sei die Hochspannungsleitung, welche entlang des nördlichen Seeufers verläuft, bewusst gewesen. Diese schien ihm, währenddem er den Kübel im nordwestlichen Bereich des Sees befüllte, genügend weit entfernt (Distanz von 30 Metern).

Rotorblätter touchierten Hochspannungsleitung

Nachdem der Kübel «zwei oder drei Mal» gefüllt und sofort wieder entleert werden konnte, tauchte dieser bei einem weiteren Versuch nicht richtig ein. Deshalb beugte sich der Pilot ins gewölbte Pilotenfenster,
um vertikal nach unten direkt auf den Löschkübel schauen zu können. «Mittels lateraler und vertikaler Bewegungen des Helikopters» wurde der Behälter schliesslich zum Eintauchen gebracht. Bei diesem Manöver ist der Helikopter vom Piloten unbemerkt jedoch rund 30 Meter nach rechts unter die Hochspannungsleitung gedriftet, weswegen die Haupt­rotorblätter beim Aufziehen des Kübels mit der Leitung kollidierten und den untersten Draht durchtrennten.

Gemäss SUST nahm der Pilot dabei einen grellen Blitz und anschliessend einen Knall wahr. Der Helikopter begann stark zu vibrieren, wurde unkontrollierbar, prallte auf der Seeoberfläche auf und kam halb aus dem Wasser ragend auf der linken Seite liegend zum Stillstand. Der Pilot befreite sich aus eigener Kraft aus dem Wrack, erreichte das nahe Ufer und alarmierte die Rettungskräfte. Durch den durchtrennten Draht der Hochspannungsleitung wurden einige Büsche im Bereich des Ufers in Brand gesetzt; dieser konnte durch die Feuerwehr rasch gelöscht werden.

Verzicht auf Helfer am Boden

Nach Angaben des Piloten, so schreibt die SUST weiter, hatte er im Rarner Baggersee rund 200 Mal Wasser aufgenommen. Da ihm die Örtlichkeiten bekannt gewesen seien, habe er auf die Begleitung einer Per-
son, welche die Aktion vom ­Boden aus hätte beobachten können, verzichtet. Dazu die SUST: «Es darf davon ausge­gangen werden, dass eine Person am Wasseraufnahmeort das seitliche Abdriften des Helikopters wahrgenommen und in der Folge den Piloten über Funk gewarnt hätte.»

Der Unfall sei schliesslich darauf zurückzuführen, dass der Pilot während des Schwebefluges mittels vertikaler Referenz auf die Wasseroberfläche nicht bemerkte, dass der Helikopter zur Seite driftete. Durch den Verzicht auf eine Person, die den Betrieb vom Boden aus verfolgt, sei die Möglichkeit vergeben worden, den Piloten zu warnen.

pan
07. Mai 2019, 05:00
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