Fronleichnam | Florence Gottsponer und ihre Jahrgänger stellen heute die Altäre auf
«Ich freue mich auf die Prozession»
Visperterminen | In Visperterminen ist der Aufbau der Fronleichnamsaltare in der Hand der jungen Leute. Die Tradition wird von Jahrgang zu Jahrgang weitergereicht. Dabei sind es jedes Jahr die 21-Jähri- gen, welche die Arbeiten organisieren.
Ende März haben sich Florence Gottsponer und ihre neun Jahrgänger (1998) getroffen, um mit den Vorbereitungen zu beginnen. «Wir haben den Pfarrer angerufen und er hat uns ein paar Themen zur Auswahl gegeben», so Gottsponer. Sie wollten «nichts Kompliziertes» und haben das Thema gewählt, zu dem sie rasch viele gute Ideen für die Umsetzung zusammentragen konnten. Deshalb heisst das diesjährige Motto «Jesus, Brot des Lebens». «Im April sind wir dann nochmals zusammengekommen und haben dem Pfarrer unsere Vorschläge für jeden Altar präsentiert.»
Ein Highlight
Der Herrgottstag sei für sie ein Höhepunkt, sagt Gottsponer. Und das nicht erst seit diesem Jahr: «Bald bin ich zehn Jahre bei den Tambouren und Pfeifern und am meisten freue ich mich immer auf die Fronleichnamsprozession. Jedes Jahr
warte ich darauf, bis es end-
lich wieder so weit ist.» Die Faszination liegt in der Familie, denn in ihrer Verwandtschaft seien die Fronleichnam-Feiertage generell ein grosses Highlight. Und in diesem Jahr ist die 21-Jährige zusammen mir ihrem Jahrgang auch noch für die vier Altäre zuständig. Ein Muss? «Es ist für mich eine Ehre, kein Müssen. Ich bin stolz, dass ich diese Arbeit übernehmen darf.» Die Pflege der Traditionen ist das eine, aber es geht auch um den Zusammenhalt: «Alle sagen, dass es cool wird und den Jahrgang nochmals zusammenschweisst, da freut man sich automatisch.» Man sehe sich sonst zwischendurch nicht mehr so oft und so könne man wieder einmal miteinander ins Gespräch kommen und ein paar schöne Tage erleben. «Wir freuen uns auf das Endergebnis, dafür setzt man gerne auch etwas von der eigenen Freizeit ein.»
«Pischinu»
Ein wichtiger Bestandteil der Altäre sind die Tannenzweige («Pische») und «Sefine», die zu Girlanden geflochten werden. Beim Sammeln werden die Organisatoren von den 15- und 16-Jährigen unterstützt. Die «Pische» werden später geschnitten und zu Girlanden gedreht («girlandu»). Vergangenen Montag hat man sich dazu in der Zivilschutzanlage getroffen, mit über 30 Helfern. «Ohne sie ginge es nicht», so Gottsponer. «Natürlich helfen die Eltern und auch viele Verwandte haben ihre Hilfe angeboten.»
Der Wander-Ordner
Daneben gibt es weitere Freiwillige, die telefonisch angefragt werden. So treffe man auch Dorfbewohner, mit denen man sonst nicht so viel zu tun hat. Diejenigen, die immer dabei sind, übernehmen das Zepter und sagen, was zu tun ist. «Wir wussten nicht, wie viele Girlanden wir machen sollten, da haben uns die Älteren angetrieben, weiterzumachen.»
Einiges bekomme man schon vor 21 am Rand mit, «aber was es wirklich alles braucht, weiss man erst, wenn man es selber macht». Das Meiste steht in einem Ordner, der von Jahrgang zu Jahrgang weitergereicht wird, und sonst fragt man ältere Jahrgänge.
Und was steht sonst noch alles an? «Gestern habe ich mit einer Kollegin Moos gesammelt und dann noch die Girlanden in der Zivilschutzanlage gegossen.» Heute Morgen um acht Uhr beginnt der Aufbau der Altäre. Bis zum Zapfenstreich um 20.30 Uhr soll die Arbeit getan sein. Am Freitag findet das «Chränzlerfest» statt (mit einem Lagerfeuer, Musik und einer Kantine), das viele junge Terbiner anzieht. Am Samstag werden für den Segensonntag zwei Altäre abgebaut und mit den anderen zusammengelegt, danach offeriert die Gemeinde einen Apéro und ein Abend-
essen. Nach dem definitiven Abbau am Sonntag geht das Jahrgangsprojekt zu Ende, bis die Tradition im nächsten Jahr fortgeführt wird.tma
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