Zermatt Unplugged | Die Schweizer Band «Šuma Čovjek» singt in sieben Sprachen

«Jede Sprache bringt ein anderes Gefühl mit»

Die zehnköpfige Band «Šuma Čovjek» ist musikalisch und menschlich eine globalisierte Truppe.
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Die zehnköpfige Band «Šuma Čovjek» ist musikalisch und menschlich eine globalisierte Truppe.
Foto: Florian Aeby

Der Sänger der Band Ivica Petrušić nahm sich Zeit für ein Interview.
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Der Sänger der Band Ivica Petrušić nahm sich Zeit für ein Interview.
Foto: Walliser Bote

Quelle: 1815.ch 10.04.18 0
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«Šuma Čovjek» ist eine globalisierte Truppe. Der Sänger Ivica Petrušić spricht im Interview über die Wurzeln der Musiker, das Gefühl von Heimat und dem Texten in sieben Sprachen.

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Ivica Petrušić, auf Eurem ersten Album war ein Waldmensch zu sehen, der seine Wurzeln auf dem Kopf trägt. Wo hat die Band ihre Wurzeln?

«Heute ist unser Zentrum in Aarau. Unsere Wurzeln sind aber sehr verstreut. Musikalisch habe ich meine Wurzeln in Bosnien, wo ich ursprünglich auch herkomme. Unser zweiter Sänger, Hafid, hat viele Einflüsse aus Algerien und Frankreich. Wir sind allerdings schon so lange ausserhalb dieser Gegend, dass viele weitere Einflüsse hinzugekommen sind. Mit unserer Musik öffnen wir uns und nehmen die Konzertbesucher mit auf eine Reise.»

Wollt Ihr das Publikum entwurzeln?

«Ja, vielleicht. In vielen Songs von uns geht es ums Fliegen. Wir wollen, dass die Leute mit uns abheben. Dass sie ein Gefühl bekommen, mit uns zu fliegen.»

Die zehnköpfige Band kommt aus den unterschiedlichsten Regionen. Was bedeutet Heimat für Euch?

«Heimat ist dort, wo die eigene Musik gespielt wird. Bei mir ist sie auch eng mit den Leuten verbunden. Heimat ist also da, wo die Leute Zuhause sind, die ich gern habe. Auch die Band selber ist mittlerweile zu einer Art Heimat geworden. Heimat hat für mich wenig mit Nationen, Sprachen oder Religionen zu tun.»

Ihr seid sowohl musikalisch, als auch menschlich eine globalisierte Band.

«Ja, definitiv. Menschliche Schicksale haben uns zusammengeführt. Ich kam aus Bosnien, Hafid aus Algerien und Frankreich in die Schweiz. Unser Schicksal ist ein wichtiger Bestandteil der Schweiz, auch wenn es einige nicht wahrhaben wollen. Denn die Schweiz ist ein Einwanderungsland.»

Ihr singt in insgesamt sieben Sprachen. Wie geht ihr beim Schreiben der Texte vor?

«Wir sind drei Leute, die zusammen an den Texten schreiben. Meistens treffen wir uns und tauschen Geschichten und Bilder aus. Ich träume zum Beispiel in kroatisch und Hafid fügt seine Gedanken dann in Arabisch oder Französisch hinzu. Das entwickelt sich dann von alleine so weiter. Wir schreiben den Song in der Sprache, in der er sich am besten anfühlt.»

Und wie kommt das beim Hörer an?

«Uns gelingt es, dass die Leichtigkeit, die bei uns beim Schreiben entsteht, auch auf den Hörer übertragen wird. Jede Sprache bringt auch ein Gefühl mit. Es geht nicht immer darum, jedes einzelne Wort zu verstehen, sondern um das Gefühl. Wenn das Publikum am Konzert schaukelt, tanzt und johlt, dann spüren wir, dass der Funke überspringt.»

Balkan-Brass ist oftmals sehr melancholisch. Was möchtet Ihr beim Publikum auslösen?

«Als Künstler wollen wir die Offenheit behalten, dass jeder Hörer einen eigenen Bezug zu unserer Musik findet. Wir möchten aber das, was uns bewegt, möglichst pointiert überbringen. Wir sind froh, wenn es die Hörer auf irgendeiner Ebene berührt.»

Was erzählt Ihr für Geschichten?

«In dem Song «Horizon» erzählen wir zum Beispiel von dem Gefühl, das wir erfahren, wenn wir unsere Verwandtschaft in Bosnien oder Algerien besuchen. Wir gehören zwar zusammen, sehen uns aber nicht so oft. Obwohl wir uns monatelang nicht sehen, entsteht bei der Begegnung das Gefühl von Heimat.»

Die Band spielte am Dienstag Nachmittag ihren ersten Gig in Zermatt. Ein weiterer Auftritt steht Morgen Dienstag (11. April) um 18.45 im Taste Village an.

Interview: Mathias Gottet
10. April 2018, 16:50
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