Umwelt | Der Lärchenwickler ist in diesem Sommer besonders aktiv
Kein Grund zur Sorge
Der Graue Lärchenwickler liess die Lärchen in diesem Sommer braun werden. Kein Grund zur Sorge.
Das natürliche Phänomen ist seit etwa 1200 Jahren bekannt. Bis auf eine Reduktion des Holzzuwachses im aktuellen Jahr hat der Befall kaum Folgen. Gesunde Lärchen überstehen dies unbeschadet. Das Spezielle an der diesjährigen Situation ist, dass die Massenvermehrung erstmals seit 1981 wieder die sichtbare Schwelle überschritten hat, da sich die Populationen in den letzten drei Zyklen (1989,1999, 2008) nicht in so grossem Ausmass entwickeln konnten.
«Das ist speziell, aber nicht besorgniserregend», sagt Martin Schmidhalter, Revierförster des Forstbetriebs Brigerberg/Ganter. Der Höhepunkt der «rotbraunen Phase» ist laut Schmidhalter schon vorbei: «Die Lärchen im Rothwald sind jetzt schon wieder deutlich grüner als noch im Junioder anfangs Juli. Die frischen Nadeln stossen schon wieder. Ich gehe mal davon aus, dass sich bis im September alle Bäume erholen werden, also wieder grün sein werden.»
Schweizer Forscher haben herausgefunden, dass der Klimawandel diesem für die Alpen typischen Phänomen möglicherweise ein Ende setzen könnte. In einer Studie wurde die Evolutionsgeschichte des Insektes über die letzten 1200 Jahre untersucht. Messungen ergaben, dass sich die mindestens alle zehn Jahre auftretende Massenvermehrung seit 1980 plötzlich stark veränderte. Als Grund vermuten die Forscher die steigenden Temperaturen. Deshalb hat sich der für die Raupen optimale Lebensraum sich von1600 auf 2000 Höhenmeter verschoben. In dieser Höhe aber sind Lärchen seltener. Unterhalb von 1500 Metern gibt es kaum Massenvermehrungen.
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