Bistum | Bischof bezieht Stellung zu päpstlichem Schreiben
Kirche öffnet sich für wiederverheiratete Geschiedene
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Bischof Jean-Marie Lovey stellt die traditionellen Werte der Ehe nicht in Frage, will aber bei der Seelsorge unterscheiden und niemanden explizit ausschliessen.
Foto: Walliser Bote
Bischof Jean-Marie Lovey hat am Mittwochmorgen am Bischofssitz in Sitten Stellung bezogen zum in Kirchenkreisen umstrittenen «Amoris Laetitia» (AL). Ein Dokument, das Papst Franziskus vor zwei Jahren veröffentlicht hat und heisse Eisen anpackt: Etwa die Frage, ob Geschiedene zur Eucharistie zugelassen werden sollen oder nicht.
Das päpstliche Familien-Schreiben «Amoris Laetitia» ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Darin hat Papst Franziskus angedeutet, dass wiederverheirateten Geschiedenen der Weg zu den Sakramenten offen stehen soll oder zumindest nicht verwehrt werden dürfe. Darauf entbrannte im kirchlichen Untergrund eine Art Bürgerkrieg.
Am Mittwoch bezog Bischof Jean-Marie Lovey dazu Stellung und bezeichnete das Dokument AL als ein grosses Geschenk, dass der Papst übergeben habe. Alle Bistümer seien nun eingeladen, das neue Denken von AL umzusetzen. Im Wesentlichen gehe es darum, das vom Papst vorgeschlagene Prinzip der Seelsorge anzuwenden. Dieses beruht auf den drei Pfeilern «begleiten, unterscheiden und eingliedern».
Die Schweizerische Bischofskonferenz hat an ihrer Versammlung vom September eine gemeinsame Botschaft zum vom Papst geschriebenen Dokument veröffentlicht. Die Bischöfe betonen darin, dass es nicht darum gehen könne, die traditionellen Werte der Ehe in Frage zu stellen.
Lesen Sie mehr dazu im «Walliser Boten» vom Donnerstag, 5. Oktober.
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