Transportwesen | GV der ASTAG-Sektion Oberwallis
Klare Ansagen
Der Nutzfahrzeugverband ASTAG ist bekannt für seine klaren Worte. So wurden die Problemfelder auch am Samstag an der GV in Niedergesteln unverblümt auf den Tisch gelegt.
Sektionspräsident Fridolin Seiler zeigte etwa in seinem Jahresbericht kein Verständnis dafür, dass für die Staukosten gemäss Bundesgerichtsurteil die Lastwagenhalter aufkommen sollen. «Dümmer geht`s nicht», so Seiler. In der Konsequenz müssten dann auch die Autofahrer dafür belangt werden. Sie nämlich seien nach wie vor die Verursacher der meisten Staus. Für Seiler ist klar, dass die enormen, durch die Staus verursachten Produktivitätsverluste vom Transportgewerbe trotz aller Innovationskraft nicht länger kompensiert werden können. Die Mehrkosten müssten also weiterverrechnet werden.
Keine Alpentransitbörse
Abgelehnt werden von der ASTAG verstärkte Kontrollmassnahmen zulasten des Strassentransports im Rahmen der Verlagerungspolitik. Statt dessen müsste der Bundesrat die betroffenen EU-Staaten endlich dazu auffordern, den versprochenen Ausbau der Bahninfrastruktur einzulösen. Die aktuell aufkommenden Forderungen seien völlig fehl am Platz. Seiler: «Es braucht weder eine sogenannte Alpentransitbörse, die den freien Warenverkehr planwirtschaftlich einschränken will, noch Mindestlöhne.» Seiler verwies zudem auf die neuen Prüfungsintervalle für schwere Motorwagen. Die Fahrzeughalter sind hier selber in der Pflicht.
Keine weiteren Kosten
Neben Seilers Einschätzungen und Informationen war auch ASTAG-Direktor Reto Jaussi für klare Ansagen. So wert sich der Nutzfahrzeugverband gegen die Bemühungen der UNIA, im Transportgewerbe Fuss zu fassen. Als Sozialpartner würden die «Routiers Suisse» gelten und diese würden als Gewerkschaften genügen. Bei der LSVA ist die dritte Generation der Erfassungsgeräte am Start. Die ASTAG wehrt sich dagegen, dass ihr weitere Kosten aufgebürdet werden. Genau so besteht sie auf einem Transportverbot für Fahrzeuge mit grünen Kontrollschildern, also Traktoren. Und auch das Kabotage-Verbot müsse durch verstärkte Kontrollen besser umgesetzt werden. Hierbei geht es um Transporte, die von ausländischen Fahrzeugen im Inland ausgeführt werden.
Als Referenten gaben Autobahn-Chef Martin Hutter und Martin Kalbermatten, Chef der IV im Wallis, wertvolle Informationen bezüglich Ausbaustand der A9 sowie Fragen im Zusammenhang mit der Invalidenversicherung ab.
Mehr über die ASTAG-GV im «Walliser Boten» vom 9. April 2018.
tr
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