Bahn | Handungsbedarf sei offensichtlich
Lötschberg-Komitee fordert Korrekturen am Ausbauschritt 2030/35
Die Milliardenkosten des Rastatt-Unterbruchs bestätigen das Lötschberg-Komitee in seinem Engagement: Jetzt, da die Rechnung für die Störung des Nord-Süd-Güterverkehrs auf dem Tisch liege, sei der Handlungsbedarf am Lötschberg noch offensichtlicher. An seiner Generalversammlung in Bern gab sich das Lötschberg-Komitee überzeugt, dass der unausgewogene Entwurf des Bundesrats zum Ausbauschritt 2030/35 die nötigen Korrekturen erfahren muss.
Die Berner Regierungsrätin und Co-Präsidentin des Lötschberg-Komitees, Barbara Egger-Jenzer, wies an der Generalversammlung auf den volkswirtschaftlichen Schaden hin, den der Unterbruch des alpenquerenden Gütertransits in Rastatt angerichtet hat: «Man muss sich das vorstellen: Über 2 Milliarden Franken Schaden wegen einer einzigen Baustelle, einem einzigen verstopften Nadelöhr. Die Wichtigkeit der Redundanz auf der Nord-Süd-Achse muss spätestens jetzt offensichtlich sein.»
Dirk Stahl, CEO von BLS Cargo, bemängelte in seinem Gastreferat das mangelhafte internationale Krisenmanagement bei der Bewältigung der Rastatt-Blockade. «Die Schweiz ist deshalb in der Pflicht, auf ihren Streckabschnitten selbst für die nötigen Kapazitäten und Ausweichrouten zu sorgen.» Für das Komitee ist klar, dass bei einer längeren Sperrung des Gotthards ein einspuriger Lötschberg nicht in der Lage ist, den gesamten Güterverkehr aufzunehmen. Die Strasse erst recht nicht.
Planung mit Hochdruck
Die Planungsarbeiten für den Ausbau am Lötschberg kämen zügig und planmässig voran. Gegenwärtig arbeiten über 40 Ingenieure mit Hochdruck am Vor- und am Bauprojekt. Wenn das Parlament den Ausbauschritt 2030/35 – Lötschberg-Ausbau inklusive – dereinst verabschieden sollte, will die BLS das Plangenehmigungs-Dossier umgehend einreichen. Läuft alles nach Plan, könnten die Baumaschinen am Lötschberg bereits 2022 auffahren. Kein anderes Projekt des Ausbauschrittes 2030/35 weise auch nur annähernd einen solchen Reifegrad auf.
pd/noa
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