Umwelt | Luftqualität im Wallis im Jahr 2016
Walliser Luft: Ozon-Grenzwerte werden oft überschritten

Walliser Luftqualität 2016: Auf dem gesamten Kantonsgebiet werden die Grenzwerte für Ozon immer noch häufig überschritten. Für die Feinstaubbelastung hat sich die generell rückläufige Tendenz bestätigt. Die Abnahme der Stickoxidbelastung in den letzten zehn Jahren fällt, vor allem in den Stadtzentren, sehr deutlich aus.
Foto: 1815.ch
Die Walliser Luftqualität hat sich seit den 1980er Jahren merklich gebessert, hält das Departement für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt (DMRU) in seinem Bericht 2016 fest. Dennoch würden auf dem gesamten Kantonsgebiet die Grenzwerte für Ozon immer noch häufig überschritten.
Die zahlreichen Überschreitungen der Ozon-Grenzwerte von März bis September liessen sich seit Beginn der Messungen im Jahr 1990 alljährlich beobachten, schreibt das DMRU in einer Mitteilung. In Jahren mit langen Hitzewellen, wie etwa 2003 und in minderem Masse auch im Jahr 2015, zeige sich, dass der Kampf gegen das Ozon noch lange nicht gewonnen sei.
Obschon sich die übermässigen Ozon-Immissionen 2016 in Grenzen gehalten haben, kam es im Mai zu einer aussergewöhnlich hohen Zahl von Überschreitungen der Ozon-Stundengrenzwerte, vor allem in ländlichen Regionen in der Höhe. Das DMRU vermutet, dass der Föhn Ozon über die Alpen herangeführt und zu diesem aussergewöhnlichen Phänomen beigetragen hat.
Weniger Stickstoffdioxid-Konzentrationen dank sanierter Heizungen
Die Stickstoffdioxid-Konzentrationen setzten ihren sich seit dem Jahr 2007 abzeichnenden Rückgang fort. Der Grenzwert für das Jahresmittel konnte 2016, wie schon in den drei vorangehenden Jahren, an allen Messstationen eingehalten werden, ausser in direkter Nähe zur Autobahn. Auf städtischem Gebiet mache sich der kontinuierliche Rückgang der Stickstoffdioxid-Konzentrationen seit 2011 besonders stark bemerkbar, so das DMRU weiter. Diese Entwicklung sei hauptsächlich mit den Sanierungen von Heizungen in Wohn- und Gewerbegebäuden zu erklären, die ab 2006 in grosser Zahl einsetzten.
Feinstaub-Konzentrationen deutlich zurückgegangen
Bei den Feinstaub-Konzentrationen habe sich auch 2016 der deutlich rückläufige Trend bestätigt. Seit 2006 nahmen sie um 45 Prozent ab. Der Grenzwert für das Jahresmittel konnte 2016 nun zum vierten Mal seit Beginn der Messungen im Jahr 1999 in sämtlichen Regionen des Wallis eingehalten werden. Der Tagesgrenzwert sei nur an einem einzigen Tag – im Januar im Oberwallis – überschritten worden.
Insgesamt positive Entwicklung
Insgesamt seien die zu beobachtenden Tendenzen ermutigend und würden die Wirksamkeit der Bemühungen, die in den unterschiedlichen Bereichen unternommen würden bestätigen, hält das DMRU weiter fest. Bein den Ozon-Werten sei immerhin eine deutliche Verbesserung gegenüber der Lage vor 25 Jahre zu verzeichnen, auch wenn die Werte in den letzten zehn Jahren stagnierten.
2009 verabschiedete der Staatsrat einen 18 Massnahmen umfassenden Plan zur Bekämpfung übermässiger Konzentrationen von Ozon (O3), Stickstoffdioxid (NO2) und vor allem Feinstaub (PM10) in der Walliser Luft. Die Massnahmen werden seit 2013 umgesetzt.
pd / pan
Artikel
Kommentare
Noch kein Kommentar