Die Bregys | Drei Generationen in Gampel – heute mit Tochter Alessandra
«Man muss aufpassen»
Die 22-jährige Alessandra Bregy erklärt, weshalb man Anlässe vor der eigenen Haustüre unterstützen sollte, welche Bands sie dieses Jahr nicht verpassen will und was ihr vor Jahren eine Riesenlehre war.
Alessandra Bregy, wie ist es zu deinem Engagement hinter den Kulissen des Open Air Gampel gekommen?
«Das Notfallzentrum wird gemeinsam von der Feuerwehr und der Sanität betrieben. Ich bin seit vier Jahren Mitglied der Stützpunktfeuerwehr Gampel-Steg und beteiligte mich deshalb auch beim Einsatz am Festival.»
Ist es als Gampjer Ehrensache, mittendrin statt nur dabei zu sein?
«Wenn man einen solchen Riesenanlass quasi vor der Haustüre hat, muss man schon ein wenig mithelfen und den Event unterstützen. Das Open Air Gampel ist eine coole Sache, gerade auch für unser Dorf. Und schliesslich kommen ja auch viele Leute von auswärts extra deswegen hierher.»
Wie sieht deine Arbeit während des Festivals aus?
«Weil ich eine Ausbildung als medizinische Praxisassistentin absolviert habe, bin ich vor allem im medizinischen Bereich tätig. Ich bin alle vier Tage vor Ort und sozusagen auf Pikett. Wenn irgendwo Not am Mann ist, springe ich ein. Ab und zu sammeln sich kleinere Büroarbeiten an, dann helfe ich dort aus. Zudem bin ich für das Röntgenpikett zuständig: Wenn Leute zu uns gebracht werden, die geröntgt werden müssen, erledige ich alles Organisatorische dafür mit der Arztpraxis in Gampel und begleite die Patienten dorthin.»
Hast du überhaupt Zeit, das Open Air Gampel als Gast zu geniessen?
«Ich bin in diesen Tagen sehr frei und kann mir meine Arbeit gut einteilen. Konzerte, auf die ich Lust habe, kann ich mir problemlos anhören, oder mich abends mit Freunden treffen und ein wenig in den Ausgang gehen. Dieses Jahr darf ich ‘187 Strassenbande’ am Sonntag und ‘RAF Camora’ am Samstag auf keinen Fall verpassen. Und Vielleicht liegt ja noch das eine oder andere Konzert zwischendurch drin.»
Hat sich das Festival in deinen Augen verändert?
«Schon in den wenigen Jahren, in denen ich inzwischen hier arbeite, hat man stark gemerkt, dass das Open Air Gampel immer grösser geworden ist, dass immer mehr Leute an den Bars oder während den Konzerten vor den Bühnen zu finden sind.»
Was ist dir aus den vergangenen Jahren Gampel besonders in Erinnerung geblieben?
«An einem der ersten Open Airs, das ich besuchen durfte, war es jeweils so, dass ich mich am Sanitätsposten bei meiner Familie melden musste, bevor es in den Ausgang ging. Einmal, gerade als ich wegwollte, kam es zu einem Einsatz: Ein Mädchen, gleich alt oder jünger als ich damals, wurde eingeliefert. Sie war bewusstlos und ich sah, wie man ihr Infusionen steckte und Tests machte. Sie konnte sich gar nicht mehr bewegen. Das war mir eine Riesenlehre und ein Fingerzeig, dass man wirklich aufpassen muss; auf sich selbst und auch auf die anderen.»
Die Bregys aus Gampel sind eine Open-Air-begeisterte Familie: Grossvater Hans, Vater Guido und Tochter Alessandra arbeiten seit Jahren hinter den Kulissen des Festivals mit. In den Ausgaben des «Walliser Boten» vom Donnerstag, Freitag und Samstag sowie auf 1815.ch berichten die drei über ihre persönliche Einstellung zum Open Air Gampel.
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