Menschenansammlungen | Grossteil der Oberwalliser hält sich an neue Weisung

Message vom Bundesrat angekommen

<b>Wie ausgestorben.</b> Seit dem vergangenen Wochenende herrschen an zahlreichen neuralgischen Plätzen geisterstadtähnliche Zustände.
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Wie ausgestorben. Seit dem vergangenen Wochenende herrschen an zahlreichen neuralgischen Plätzen geisterstadtähnliche Zustände.
Foto: mengis media/Andrea Soltermann

Quelle: 1815.ch /mk 22.03.20 0
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Am vergangenen Freitag zückte der Bundesrat die gelbe Karte, als er Menschenansammlungen von über 5 Personen ab sofort untersagte und damit vorerst kein generelles Ausgangsverbot verhängte. Der Grossteil der Bevölkerung hat inzwischen den Ernst der Lage erkannt. So hielten sich am Wochenende vergleichsweise wenig Leute im Freien auf.

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Dies zeigte sich bereits am Samstag in den grossen Oberwalliser Talgemeinden. Im Visper Naherholungsgebiet Chatzuhüs beispielsweise, wo sich an einem sonnigen Samstagnachmittag normalerweise sehr viele Personen aufhalten, war wenig bis gar nichts los. Ein paar vereinzelte Fussgänger – maximal zu zweit – und der eine oder andere Läufer, ansonsten ein Bild wie in einer Geisterstadt. So war auch auf dem Spielplatz keine einzige Menschenseele anzutreffen.

Natürlich gibt es immer die eine oder andere Ausnahme. So spielten etwa 6 junge Leute auf einem Platz Fussball, was ja laut der neuen Weisung eigentlich verboten ist. Darauf angesprochen, zeigten sich die Fehlbaren uneinsichtig: Ihr Kommentar: «Merci, dass ihr unser Spiel versaut habt.» Was unweigerlich an das Facebook-Video mit dem jungen Stadtzürcher erinnerte, dessen einzige Sorge darin bestand, dass sein Coiffeur jetzt nicht mehr seine Koteletten trimmen darf.

Gros der Leute geht auf Abstand

Abgesehen von solchen Ausnahmen zeigen sich die meisten in der aktuellen Krisensituation sehr solidarisch. Das Gros der Menschen respektiert die Weisungen und Empfehlungen des Bundesrats und geht auf Distanz. Was sicher auch an den verschärften Kontrollen der Polizei liegt. Sowohl in Visp wie auch in Brig haben die Ordnungshüter am Wochenende emsig patrouilliert.

Das Resultat konnte sich sehen lassen. So war etwa der beliebte Spiel- und Fussballplatz an der Gliser Englisch-Gruss-Strasse praktisch leergefegt. Aber auch im Gliser Biotop oder im Schlossgarten des Briger Stockalperschlosses sah man nur vereinzelte Leute oder kleinere Gruppen mit maximal vier Personen.

Mario Schaller, Kommunikationsverantwortlicher des Führungsstabs von Brig-Glis bestätigt diesen Eindruck: «Wir konnten am Wochenende beobachten, dass sich die Leute wirklich an die neue Weisung halten. Gleichwohl sehen wir das Bedürfnis der Bevölkerung, einmal am Tag nach Draussen zu gehen. So sind nach wie vor Spaziergänger und Velofahrer unterwegs, wobei die Regel mit maximal fünf Personen pro Gruppe gut eingehalten wird.» Insgesamt seien schon deutlich weniger Menschen im Freien als noch während der letzten Woche. Der Führungsstab von Brig-Glis setzt bei der Umsetzung der neuen Weisung auf ein bewährtes vernetztes System, wobei bestimmte Personen über 40 Hotspots sowohl tagsüber wie auch nachts im Auge behalten. «Bei Verfehlungen können wir dann sehr schnell reagieren», so Schaller.

Auf die Frage, ob übers Wochenende auch Bussen ausgesprochen werden mussten, sagt er: «Stand Sonntagmorgen gabs keine entsprechenden Meldungen. Die Bilanz wird am Montag gezogen. Wenn, dann waren die Bussen in einem sehr kleinen Rahmen.»

Erfreulich sei unter dem Strich, dass die Weisung des Bundesrats Wirkung gezeigt habe. Es sei klar feststellbar, dass die Menschen ihr Verhalten geändert hätten. Wenn nötig, würde bei Spazieren die Strassenseite gewechselt, die Leute gingen generell auf Distanz und man sehe auch kaum noch ältere Menschen zusammen mit jungen. Er hoffe, dass dies nicht nur in Brig-Glis, sondern auch in den anderen Gemeinden der Fall sei.

Insgesamt 17 Anzeigen und 28 Bussen

Michael Kreuzer, Visper Gemeinderat und Ressortleiter Sicherheit, bestätigt: «Die Bevölkerung in Visp hält sich gut an die Vorgaben des Bundesrates. Der Grossteil der Bevölkerung bleibt zu Hause.» Bisher sei es nicht nötig gewesen, Bussen auszusprechen oder die Polizeipräsenz zu erhöhen. Das gute Mitmachen der Bevölkerung zeige, dass die Leute wüssten, dass das Befolgen der Schutzmassnahmen entscheidend sei, um die Situation rasch zu verbessern und somit schneller zur Normalität zurückkehren zu können.

Auch auf gesamtkantonaler Ebene ist der Bevölkerung übers Wochenende die Notwendigkeit der Einhaltung dieser Massnahmen bewusster geworden, teilt die Walliser Kantonspolizei mit. Dennoch wurden bei der Staatsanwaltschaft 17 Anzeigen erstattet. Diese richteten sich vor allem gegen Geschäfte und öffentliche Betriebe wegen Nichteinhaltung der Schliessungspflicht. Ebenfalls angezeigt wurden die Veranstalter einer Familienfeier auf einem öffentlichen Platz.

Parallel zu diesen Anzeigen wurden 28 Personen wegen Verstosses gegen das Versammlungsverbot oder wegen Missachtung der sozialen Distanz zu einer Geldstrafe verurteilt.

Martin Kalbermatten
22. März 2020, 21:00
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