Gesundheitswesen | Neue kantonale mobile Sanitätshilfsstelle in Visp
Für Grosseinsätze gerüstet
Um für sanitätsdienstliche Grosseinsätze mit vielen Patienten noch besser gerüstet zu sein, hat der Kanton Wallis via die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO) ein neues KMS-Fahrzeug angeschafft, das in Visp stationiert wird.
Dank des neuen Fahrzeugs können bei einem Grosseinsatz auf Walliser Kantonsgebiet doppelt so viele Patienten wie bisher versorgt werden. Insgesamt gibt es in der Westschweiz sechs solcher Fahrzeuge.
Die neue KMS wurde am Freitag im Beisein von Esther Waeber-Kalbermatten, Staatsratspräsidentin und Vorsteherin des kantonalen Gesundheitsdepartements, offiziell ihrem Bestimmungszweck übergeben. Das Fahrzeug enthält sämtliches Material, um eine vollständige Sanitätshilfsstelle mit einem 70 Quadratmeter grossen Zelt samt Heizung und Beleuchtung aufzubauen, in dem 15 Schwerverletzte, 30 Mittelschwerverletzte oder 60 Leichtverletzte erstversorgt werden können.
Der Sauerstoffvorrat von 28 000 Litern reicht aus, um 40 Patienten simultan zu beatmen. Es handelt sich um das zweite KMS-Fahrzeug, das im Wallis stationiert ist. Das erste wurde vor mehreren Jahren zusammen mit dem Kanton Waadt angeschafft und ist in der Region Chablais (Monthey) stationiert.
Sinn und Zweck der KMS ist es, die Notfallabteilungen der Spitäler im Falle einer grösseren Katastrophe zu entlasten. Die Sanitätshilfsstelle ist innerhalb von 30 Minuten aufgebaut und ermöglicht die Behandlung und Stabilisierung der Patienten direkt vor Ort, noch vor dem Weitertransport in die Spitäler.
Angesichts der grossen Distanzen und Gefahren in unserem Kanton ist eine KMS für die Region Oberwallis sehr sinnvoll. So kann im Ereignisfall eine professionelle Erstversorgung garantiert werden. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf 660 000 Franken.
Das neue Fahrzeug ist Teil eines interkantonalen Westschweizer Konzepts. Bei Bedarf kann man auch die KMS anderer Kantone in Anspruch nehmen, wodurch sich eine Maximalkapazität von 105 Schwerverletzten, 210 Mittelschwerverletzten oder 420 Leichtverletzten ergibt.
Die Alarmierungsabläufe, das medizinische Material sowie die Ausbildung und Ausrüstung des Personals werden gegenwärtig im Sinne der Effizienz und Kompatibilität in der gesamten Westschweiz harmonisiert.
pd / zen
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