Natur | Neophyten bedrohen Schutzgebiet
Kanton verstärkt Kampf gegen invasive Pflanzen im Pfynwald
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Die Robinie ist eine eingeführte Pflanze, die im Schutzgebiet des Pfynwalds zu den problematischen Arten gehört.
Foto: zvg
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Unter anderem versucht man mittels der Methode «Ringeln» den invasiven Pflanzenarten Herr zu werden.
Foto: zvg
Im Pfynwald bedrohen eingeführte Pflanzenarten die Biodiversität des Naturschutzgebietes. Deshalb intensiviert der Kanton seine Bemühungen im Kampf gegen invasive Neophyten. Dabei wird mit den Burgergemeinden Leuk, Salgesch, Siders und Varen zusammengearbeitet.
Invasive Neophyten, eingeführte oder eingeschleppte Pflanzen, verdrängen einheimische Arten und schädigen somit das Ökosystem. Zudem können Neophyten nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt gefährden, sondern führen in einigen Fällen auch zu Gesundheitsschäden beim Menschen.
Im Schutzgebiet des Pfynwalds finden sich heute gemäss Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft einige problematische Arten wie das Einjährige Berufskraut, die Robinie, der Götterbaum, die Kanadische Goldrute, der Schmetterlings-Strauch oder das Orientalische Zackenschötchen. Mit Vorliebe würden diese Arten gestörte Flächen wie Kiesgruben, Weg- und Strassenränder oder Gewässer besiedeln. Aber auch Waldlichtungen, die zur Förderung von besonders seltenen Arten wie dem Ziegenmelker geschaffen worden sind, drohen von Neophyten überwuchert zu werden.
Der Bundesrat hat im Mai letzten Jahres im Rahmen der Genehmigung der Biodiversitätsstrategie Schweiz entschieden, zusätzliche Mittel in die Förderung der Biodiversität zu investieren. Ein Schwerpunkt soll auf die Aufwertung der Biotope von nationaler Bedeutung und auf die Massnahmen gegen invasive Arten gelegt werden. Dank dieser zusätzlichen Mittel können ab diesem Jahr die Bekämpfungsmassnahmen im Pfynwald intensiviert werden, welche sich meist als schwierig erweisen.
Bei den Bekämpfungsmassnahmen würden sodann verschiedene Methoden zum Einsatz kommen. Die Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft gibt an, dass Grössere Robinien etwa «geringelt» werden. Dabei wird ein mehrerer Zentimeter breiter Streifen der Rinde am Stamm ringförmig entfernt. Ein kleiner Teil der Rinde wird jedoch intakt gelassen. Die Nährstoffversorgung des Baumes wird dadurch stark eingeschränkt und er stirbt über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren vollständig ab, ohne dass es zu einer massiven Bildung von Wurzelsprossen kommt, wie dies beim Fällen der Fall wäre. Krautige Arten wie das Einjährige Berufskraut oder die Goldrute werden in Handarbeit ausgerissen.
Die Arbeiten werden von den beiden Forstrevieren Forst Leuk und Umgebung und Siders-Noble-Contrée teils in Zusammenarbeit mit Zivildienstleistenden des Vereins Naturnetz ausgeführt. Sie werden vom Bund, dem Kanton und den Burgergemeinden Leuk, Salgesch, Siders und Varen finanziert.
pd / pan
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