Spielsucht | Gesundheitsförderung konstatiert mehr Jugendliche mit riskantem und problematischem Spielverhalten
Wenn die Online-Games locken
Online-Spiele stossen auf grosses Interesse. Darin seien bereits junge Spieler mit Ausgaben konfrontiert. Deshalb wurde eine Kampagne zur Sensibilisierung gestartet. Teil der Kampagne ist auch ein Stand an der Berufsmesse «Your Challenge».
Es sei wichtig, junge Menschen und ihre Eltern auf die Risiken von Online-Spielen aufmerksam zu machen, schrieben die Verantwortlichen von Gesundheitsförderung Wallis am Mittwoch in einem Communiquée. Denn: Gemäss einer im Kanton Freiburg durchgeführten Studie seien 3,5 Prozent der Jugendlichen als «gefährdete Spieler» und 1,5 Prozent als «Problemspieler» einzustufen: «Von 2014 bis 2018 hat sich der Anteil der Jugendlichen mit riskantem und problematischem Verhalten verzehnfacht und stieg von 0,4 auf 4,5 Prozent.» Dies betreffe vor allem Jungen und Auszubildende.
Tatsächlich führten Kinder bereits im Alter von acht Jahren MikroTransaktionen durch. «Darüber hinaus experimentieren junge Leute auch mit Glücksspielen: Das Durchschnittsalter bei der ersten Wette beträgt 16 Jahre», hiess es weiter. Lotterien und Wetten sowie Rubbellose seien die beliebtesten Spiele. «Auch wenn 50 Prozent der Sportwetten-Spieler angeben, weniger als 15 Minuten pro Spielsitzung zu verbringen, sind die Risiken aufgrund des leichten Zugangs zum Spiel und der jederzeitigen Verfügbarkeit über digitale Medien gegeben. In Frankreich beispielsweise wurden mehr als 80 Prozent der Wetten von einem Smartphone oder einem Tablet aus getätigt.» Daher sei es wichtig, das Bewusstsein vorbeugend zu schärfen.
Präventive Interventionen müssten sich an jüngere Menschen richten, da die Mehrheit der erwachsenen Spieler aussage, im Jugendalter mit dem Glücksspiel begonnen zu haben. Daher betreiben die Gesundheitsförderung Wallis und die Caritas Wallis mit der Unterstützung des Kantons Wallis zum dritten Mal einen gemeinsamen Stand an der Ausbildungs- und Berufsmesse «Your Challenge», an dem sie auf exzessives Spielen und Verschuldung bei Jugendlichen hinweisen möchten. Dieser soll den Beginn der Kampagne markieren.
Ziel des Projekts sei es, die erwarteten 19'000 Personen, insbesondere junge Menschen, die in die Arbeitswelt eintreten und ihr erstes Geld verdienen, für Fragen der Haushaltsführung und Auswirkungen von übermässigem Glücksspiel zu sensibilisieren. Man werde mit einem Sportwettenrad Prävention betreiben. Ausserdem würden Spezialisten vor Ort sein.
Die Messe findet noch bis am 16. Februar im CERM in Martinach statt.
pd/tma
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