Sion 2026 | Der Zermatter Künstler Heinz Julen möchte eine neue Vision in die Kandidatur bringen
Olympische Spiele "unplugged"
Die Befürworter der Durchführung der Olympischen und Paraolympischen Winterspiele haben sich zu einer breit abgestützten Allianz aus Sport, Politik, Kultur und Wirtschaft zusammengeschlossen, um für ein Ja bei der Volksabstimmung vom 10. Juni zu weibeln.
Heute haben Nationalrätin Viola Amherd, die ehemalige Spitzen-Langläuferin Brigitte Albrecht-Loretan, Felix Ruppen, seines Zeichens Vizepräsident des Walliser Gewerbeverbandes, Michael Graber, Fraktionschef der SVPO, Diego Clausen, Fraktionschef der CSPO und der Zermatter Künstler Heinz Julen im World Nature Forum in Naters ihren gemeinsamen Willen für die Unterstützung der olympischen Spiele im Wallis bekundet. "Das Wallis braucht diese Spiele", sagt Nationalrätin Viola Amherd.
Brigitte Albrecht-Loretan, vierfache Olympia-Teilnehmerin erinnerte sich besonders gerne an die Winter-Olympiade 1994 in Lillehammer: "In Norwegen wird der Schneesport gelebt. Das ganze Land war auf den Beinen und es wurde ein riesiges Volksfest gefeiert. Es ist an der Zeit, dass die Winterolympiade wieder zurück zu ihren Wurzeln kehrt. Wir haben eine immense Chance, den Zuschlag für die Spiele zu erhalten. Das IOC will weg vom Gigantismus vergangener Tage. Ich hoffe, dass das Wallis voller Stolz Ja sagt zu den Spielen.
Während Felix Ruppen, Michael Graber und Diego Clausen vor allem die Chancen für die Wirtschaft und das touristische Image des Wallis sehen, gab der Künstler Heinz Julen - nicht überraschend - einen ganz anderen Ansatz: "Bisher drehte sich die ganze Diskussion vor allem rund ums Geld, um die Kosten und das Budget. Doch das kann ja nicht unsere Vorstellung einer Vision für die Spiele sein". Um die Gegner zu überzeugen, sei bisher stets mit dem Begriff der Nachhaltigkeit geworben worden: "Doch dieser Begriff ist abgegriffen, jeder Teppichhändler und Staubsauger-Vertreter benutzt ihn. Nachhaltigkeit ist keine Vision mehr, wir müssen etwas jüngeres, moderneres finden", forderte Julen.
Julen brachte diese Vision gleich selbst ins Spiel: "Olympic unplugged Sion 2026". "Unplugged könnte es genau auf den Punkt bringen. Wir wollen zurück zur Quelle, ohne künstliche Verstärker. Die Schweiz ist das Wasserschloss Europas, hier ist die lebensspendende Quelle. Die Schweiz könnte auch eine neue Quelle der Inspiration sein. In der Musik stellt man grosse Boxen auf, um mit viel Krach die maximale Wirkung zu erzielen. Unplugged gespielte Musik kann aber ergreifender sein, mit einer Portion Romantik", so Julen. Unplugged seien übrigens auch unsere Vorfahren gewesen. Mit einfachsten Mitteln hätten diese bescheiden, aber zweckmässig und intelligent gearbeitet. "Unsere Vorfahren haben mit ihrem Geist den gesamten Alpenraum geprägt", verwies Julen auf die ausgewanderten Walser.
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Kommentare
André Escher, Bern - ↑35↓22
Ja, einverstanden mit Herrn Julen: Man sollte die Olympia-Kandidatur unplugged machen: d.h. dieser Kandidatur den Stecker ziehen!
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