Kirche | Pfarrer James Kachappilly für Niedergesteln und Steg-Hohtenn
Neuer Hirte für Steg-Hohtenn
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Pfarrer James Kachappilly mischt sich nach der Messe unter die Leute.
Foto: Walliser Bote
Am Samstagabend wurde in Steg der neue Pfarrer James Kachappilly herzlich empfangen. Er wird neben Niedergesteln auch die Seelsorge der Pfarrei Steg-Hohtenn übernehmen.
Pfarrer James Kachappilly kam vor 10 Jahren aus der indischen «Little Flower Congregation» definitiv ins Wallis, wo er zunächst als Ferienvertretung in den Pfarreien des Obergoms diente und ab Mai 2007 durch den Gliser Pfarrer Alois Bregy offziell eingeführt wurde. Der damals 44-Jährige habe sich gut gemacht, befindet Bregy: «Er konnte von Anfang an gut mit den Leuten umgehen und hat sie bald verstanden.»
Nach sechs Monaten in Glis übernahm Kachappilly die Pfarreien Törbel und Embd bis 2015. Dabei war er von 2008 bis 2015 Verantwortlicher der Region Stalden für das Bistum Sitten und von 2012 bis 2014 Mitglied der Dienststelle für Ehe und Familie. Im August 2015 wurde er zum Prior in Niedergesteln, wo er sich laut Gemeindepräsident Fridolin Imboden ebenfalls schnell zurecht gefunden habe. «Prior James ist immer auf die Menschen zugegangen und hat sich wunderbar integriert. Deshalb ist es für uns so schön, dass er trotz seiner neuen Pflichten in Steg-Hohtenn die Seelsorge in Niedergesteln zusätzlich weiterführt», freut sich Imboden.
Grosses Engagement
Die Freude ist auch in Steg-Hohtenn gross, da man jetzt wieder eine eigenständige Pfarrei mit eigenem Pfarrer sei. Dass dabei ein Pfarrer für mehrere Gemeinden zuständig ist, sei für die Bevölkerung kein grosses Problem: «Zwischen Steg-Hohtenn und Niedergesteln sind die Verhältnisse sehr freundschaftlich, viele haben unter diesen Dörfern familiäre Beziehungen. Damit passt diese Verbindung sehr gut», meldet sich der Steger Gemeindepräsident Philipp Schnyder zu Wort.
Auch Generalvikar Richard Lehner, der Kachappilly am Samstag eingesetzt hat, sieht in solchen und ähnlichen Verbindungen die Zukunft. Heutzutage reiche ein einziger Pfarrer pro Gemeinde für die Seelsorge nicht aus – einerseits gebe es momentan kaum Personal, andererseits hätte sich auch das Wesen der Seelsorge mit der Zeit verändert. Es bedürfe daher eines Wandels in der Struktur der Kirche, so Lehner: «Wir werden immer öfter Seelsorgeteams aus theologisch ausgebildeten Männern und Frauen bilden. Der Pfarrer von heute muss ein Teamplayer sein.»
Ein Punkt, den die Dorfbevölkerung an P. Kachappillys Vorgänger, Pfarrer Paul Martone, kritisiert hatte. Er entscheide eigenmächtig und berücksichtige nur wenig andere Meinungen, hiess es. Zur Erinnerung: P. Martone demissionierte bereits nach einem Jahr aus Steg-Hohtenn wie aus Gampel-Bratsch und wird künftig die Pfarreien Raron und Ausserberg betreuen. Kachappilly wendet sich indes als engagierter Nachfolger zuversichtlich an die Bevölkerung. Die Leute hätten ihn äusserst zuvorkommend empfangen und brächten ihm viel Verständnis entgegen. «Das wünsche ich mir auch für das wieder entstehende Priorat», hofft Kachappilly. «Denn wenn wir einander mit Offenheit und Verständnis begegnen, können wir das Wort Gottes in unserem Alltag vielfältig leben und wirken lassen.»
leh
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