SAB-Projekt | Gemeinden wollen Chancen der Digitalisierung nutzen
Fünf Oberwalliser Bergdörfer werden zu «Smart Villages»
Eischoll, Ernen, Fieschertal, Guttet-Feschel und Saas-Fee wollen als Mitglieder des alpenweiten Projektes «Smart Villages» in den nächsten drei Jahren aufzeigen, welche Chancen die Digitalisierung für Bergdörfer bieten kann.
Verschiedene Städte in ganz Europa bezeichnen sich bereits als «Smart Cities». Diesen Ansatz will die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) nun auch auf ländliche Gemeinden übertragen. Gerade für Bergdörfer, so schreibt die SAB in einer Mitteilung, stelle die Digitalisierung eine grosse Chance dar, Prozesse zu vereinfachen und neue Potenziale zu erschliessen.
Als Beispiele dafür werden unter anderem die Schulen aufgeführt, in denen durch die Digitalisierung neue Unterrichtsformen etabliert werden könnten. Auch im Tourismus könnten neue Absatzkanäle erschlossen und die Leistungserbringung neu organisiert werden, im Mobilitätsbereich seien mit Sharing-Plattformen oder Parkplatzbewirtschaftung ganz neue Lösungen denkbar, heisst es weiter.
Potenzial, welches dazu beitragen könne, die Attraktivität von Bergdörfern zu steigern und neue Zukunftsperspektiven zu eröffnen, ist die SAB überzeugt und hat deshalb ein alpenweites Projekt unter dem Titel «Smart Villages» lanciert, in das auch die fünf Oberwalliser Bergdörfer Eischoll, Ernen, Fieschertal, Guttet-Feschel und Saas-Fee involviert sind.
Vertreter der Gemeinden haben sich am Donnerstag in Eischoll zur Startsitzung getroffen. Es stünden mögliche Projektumsetzungen in den Bereichen Coworking-Space, Digitalisierung in der Schule, digitales Bürgerportal/Bürgerservice, sowie eine Sharing Plattform im Vordergrund. In einem nächsten Schritt werden in den Gemeinden nun die Bedürfnisse erhoben und konkrete Projektaufträge erteilt. Dabei wird ein regelmässiger Austausch mit anderen Gemeinden im gesamten Alpenraum gepflegt; denn auch Bergdörfer aus Deutschland, Frankreich, Italien und Slowenien sind am Projekt beteiligt. In der Schweiz macht zu dem die Region Luzern West mit.
Koordiniert wird das Projekt auf europäischer Ebene von der SAB, welche auch die Oberwalliser
Gemeinden unterstützt. Die Ergebnisse sollen schliesslich auch auf andere Bergdörfer im Alpenraum übertragen werden. Finanziert wird das Projekt durch das EU-Alpenraumprogramm (Interreg) und in der Schweiz mit
Mitteln der Neuen Regionalpolitik (NRP) durch das Bundesamt für Raumentwicklung und das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco. Im Wallis wird das Projekt durch die fünf Gemeinden selbst, dem Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis und dem Kanton Wallis unterstützt. Es ist auf eine Dauer von drei Jahren angelegt.
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