Sion 2026 | Fände die Abstimmung heute statt, würde das Olympia-Projekt wohl abgelehnt
Knappes Kopf-an-Kopf-Rennen
Die Resultate einer repräsentativen Umfrage sollten den Olympia-Befürwortern mächtig zu denken geben. Denn das Pro- und Contra-Lager liefern sich ein hauchdünnes Kopf-an-Kopf-Rennen. Auf der Zielgeraden liegen die Olympia-Gegner momentan um Haaresbreite vorn.
Um den Walliserinnen und Wallisern auf den Zahn zu fühlen, wie sie am 10. Juni in Sachen Olympia-Kredit abstimmen wollen, haben die fünf Walliser Medien Nouvelliste, Kanal 9, Radio Rhône FM, Radio Chablais und Walliser Bote gemeinsam eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Diese wurde von der auf Umfragen spezialisierten Firma M.I.S. Trend SA in Lausanne durchgeführt. Zwischen dem 13. und 19. April wurden 1’036 Walliserinnen und Walliser, die älter als 18 Jahre sind und somit abstimmen dürfen, per Telefon oder Internet befragt.
Das Nein-Lager hat hauchdünnen Vorsprung von 1,8 Prozentpunkten
Die wichtigste Erkenntnis: die Pro- und Contra-Lager liegen derzeit praktisch gleich auf. So wollen 35,2% ganz sicher Nein stimmen, während nur 30,6% ein klares Ja in die Urne legen wollen. Jene Stimmbürger wird man auch in den kommenden fünf Wochen bis zur Abstimmung wohl nicht mehr von ihrer Meinung abbringen. 12,1% der Befragten gaben an, dass sie wahrscheinlich Nein stimmen, während 14,9% sagten, dass sie wahrscheinlich Ja stimmen. Zählt man die klaren Nein und «eher Nein» zusammen, so erhält man 47,3 Prozent. Das Ja-Lager kommt hingegen nur auf 45,5 Prozent. Wobei sich der hauchdünne Vorsprung von 1,8 Prozentpunkten innerhalb des statistischen Unsicherheitsbereichs von plus/minus drei Prozent bewegt. 7,1% der Befragten hatten keine Meinung zum Thema.
Stand heute würde wohl abgelehnt
Aufgrund der statistischen Fehlertoleranz von drei Prozent lässt sich zwar noch kein eindeutiger Trend festlegen, doch eines sollte den Befürwortern die Sorgenfalten auf die Stirn treiben: Die Altersgruppen zwischen 45 bis 59 Jahren und zwischen 60 und 74 Jahren lehnen das Projekt ab: bei Ersteren liegen die Gegner mit 50% zu 46%, bei Letzeren gar mit 52% zu 40% vorne. Dies ist deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil in diesen Altersgruppen meist die höchste Stimmbeteiligung beobachtet wird. Fände die Abstimmung heute statt, würde der Olympia-Kredit in Höhe von 100 Millionen Franken wohl abgelehnt.
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Kommentare
André Escher, Bern - ↑39↓27
Gut so! Auch die momentane Monsterpropaganda kann den gesunden Menschenverstand nicht ausschalten: Olympische Spiele sind und bleiben eine finanzielle Lotterie und ein Unsinn, erst recht in unserem Tal.
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