Olympia | Dossier zu Olympischen Winterspielen Sion 2026 vorgestellt
Staatsrat liefert weitere Details zur Kostenbeteiligung des Kantons
![Gemeinsam mit dem Stadtpräsidenten von Sitten Philippe Varone haben die Staatsräte Roberto Schmidt, Frédéric Favre und Christophe Darbellay am Montag in Sitten die Projektdetails der Olympischen Spiele Sion 2026 hinsichtlich der Beteiligungen des Kantons Wallis vorgestellt.](/site/assets/files/0/76/01/38/610/323834470.650x0n.jpg)
Gemeinsam mit dem Stadtpräsidenten von Sitten Philippe Varone haben die Staatsräte Roberto Schmidt, Frédéric Favre und Christophe Darbellay am Montag in Sitten die Projektdetails der Olympischen Spiele Sion 2026 hinsichtlich der Beteiligungen des Kantons Wallis vorgestellt.
Foto: Keystone
Die Staatsratsdelegation für die Olympischen Winterspiele 2026 hat am Montag Vertreter des Parlaments, der beteiligten Walliser Gemeinden, der Präfekten und der politischen Parteien zu einer Präsentation des olympischen Dossiers getroffen.
Die Mitglieder der Staatsratsdelegation für die Olympischen Spiele, Frédéric Favre, Roberto Schmidt sowie Christophe Darbellay haben dem Büro und den Mitgliedern der Finanzkommission des Grossen Rates, dem Präsidenten des Verbands der Walliser Gemeinden, den Präsidenten jener Gemeinden, die als olympische Stätten vorgesehen sind, der Präsidentin der Walliser Präfektenvereinigung sowie den Präsidenten der im Grossen Rat vertretenen Parteien, das Projekt der Olympischen und Paralympischen Spiele Sion 2026 am Montag vorgestellt.
Die Wahl der olympischen Stätten berücksichtige soweit möglich bereits vorhandene Infrastrukturen, so heisst es in einer Mitteilung der Delegation des Staatsrates. Im Wallis sind das Goms/Ulrichen (Langlauf), Visp (Curling), Crans-Montana (Ski-Alpin), Thyon/Veysonnaz (Skicross, Snowcross, Snowboard Parallel und Buckelpiste) und Sitten (Big Air und Aerials) für olympische Stätten vorgesehen. Das olympische Dorf sowie der Standort für die Eröffnungs- und Abschlusszeremonien befinden sich mit dem Stade de Tourbillon ebenfalls in Sitten. Ein weiteres Beherbergungszentrum ist in Fiesch geplant, das Hauptmedienzentrum in Martinach.
Das olympische Dorf soll von privaten Investoren finanziert, die Wohnungen sollen anschliessend vermarktet werden.
Investitionen im Wallis
In die Hauptinvestitionen für die Infrastrukturen im Wallis, die nicht Bestandteil des operativen Budgets der Olympischen Winterspiele 2026 sind, fallen 20 Millionen Franken für den Umbau der Schlafräume in Doppel- oder Viererzimmer im Sport- und Freizeitzentrum in Fiesch für die Beherbergung der Athleten, 12 Millionen Franken für Erdarbeiten und die künstliche Beschneiung im Goms, 9 Millionen Franken für Erdarbeiten und die künstliche Beschneiung, 30 Millionen Franken für den Bau des Zielstadions in Crans-Montana sowie 4 Millionen Franken für Erdarbeiten beim Standort Thyon/Veysonnaz. Mit einer Reserve von 6 Millionen Franken, so wird in der Mitteilung festgehalten, belaufen sich die Investitionen für den Kanton, den Bund, die Walliser Gemeinden und die involvierten Dritten auf insgesamt 81 Millionen Franken.
Die Beteiligung des Kantons Wallis betrage maximal 60 Millionen Franken, wie Finanzdirektor Roberto Schmidt (CVP) vor den Medien in Sitten sagte. Noch offen ist die Walliser Beteiligung an den Sicherheitskosten von insgesamt 303 Millionen Franken.
Nach Abzug des Bundesbeitrags bleiben 174 Millionen Franken zulasten der Kantone. Für diese Kosten hat der Sicherheitsdirektor Frédéric Favre (FDP) am Montag die anderen Kantone zur Solidarität aufgerufen. Wie bei der Fussball-Europameisterschaft 2008 sollen die Kosten auf alle Kantone aufgeteilt werden und nicht nur von den fünf Kantonen Wallis, Waadt, Bern, Freiburg und Graubünden bezahlt werden, in denen die Wettkämpfe ausgetragen werden.
Auswirkungen der Olympischen Spiele
Die Staatsratsdelegation hält in ihrem Communiqué weiter fest, dass die Olympischen Spiele weltweit eines der grössten Ereignisse hinsichtlich Medienwirksamkeit seien. Die Spiele würden der Stadt Sitten, dem Kanton Wallis und der gesamten Schweiz eine weltweite Ausstrahlung sichern, ist man überzeugt. Ausserdem rechnet man schätzungsweise mit rund 1750 neuen Arbeitsstellen. Die Olympischen Winterspiele würden sowohl dem Wintersport als auch dem Vierjahreszeitentourismus in den beteiligten Kantonen und vor allem im Wallis zu neuem Elan verhelfen.
Die Kandidatur vertrete auch soziale und ethische Werte. Den Paralympischen Spielen werde mit Gesamtkosten von 150 Millionen Franken dementsprechend Platz eingeräumt. Die Umwelteinwirkung der Spiele soll ebenfalls so klein wie möglich gehalten, deren Auswirkungen schliesslich mit der Gründung einer mit 100 Millionen Franken dotierten Stiftung für das olympische Erbe längerfristig gesichert werden. So sollen die Infrastrukturen über den olympischen Rahmen hinaus genutzt werden können.
Weitere Etappen
Ein Verpflichtungskredit für die zu bauenden oder renovierenden Infrastrukturen sowie für die noch zu bestimmenden Sicherheitskosten muss im Grossen Rat demnächst beantragt werden. Eine Volksabstimmung ist anschliessend für den 10. Juni 2018 geplant.
pd / pan
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