Bank | VR-Präsident der WKB stellt sein Amt zur Verfügung
Paukenschlag in der Walliser Bankenbranche
Jean-Daniel Papilloud will nur noch bis Mitte Mai Präsident der Walliser Kantonalbank sein. Geht er wegen der Alkopharma-Affäre vorzeitig?
Am 26. April 2017 wählte die Generalversammlung der WKB den Verwaltungsrat der Bank für die kommenden vier Jahre. Als Vertreter des Staates Wallis wurden die bisherigen Verwaltungsratsmitglieder Chantal Balet Emery, Fernand Mariétan, Jean-Daniel Papilloud, Pascal Indermitte und Ivan Rouvinet bestätigt. Als neue Mitglieder, die den Staat Wallis vertreten, amtieren seither Jean-Albert Ferrez und Pierre-Alain Grichting. Die Drittaktionäre vertreten Gabriel Décaillet und Stephan Imboden.
Jean-Daniel Papilloud wurde vor Jahresfrist als Präsident des Verwaltungsrates bestätigt. Papilloud trat 1992 das Amt des Generaldirektors der WKB an. Später wurde er Präsident der Generaldirektion, Vizepräsident des VRs und seit 2013 ist er Präsident des Verwaltungsrats. Seine Qualitäten und seine breite Berufserfahrung machten Jean-Daniel Papilloud zu einem kompetenten, integren und erfolgreichen Präsidenten.
WKB muss in zwei Monaten neuen Präsidenten finden
Nun stellt der 67-jährige Papilloud sein Amt an der ordentlichen Generalversammlung vom 16. Mai 2018 zur Verfügung. Der Verwaltungsrat nahm «diese persönliche Entscheidung im Interesse der Bank» am Mittwochabend zur Kenntnis, insbesondere im Hinblick auf den Führungswechsel in den nächsten drei Jahren, liess man in einer Mitteilung verlauten.
«Nach 26-jähriger Tätigkeit im Dienste der WKB verlasse ich einen erfolgreichen, dynamischen, soliden und effizient geführten Betrieb. Diese Entscheidung habe ich in aller Ruhe getroffen, mit der Gewissheit, jeden Tag und mit beständiger Loyalität, zur Entwicklung und zu den vielen Erfolgen dieser wunderbaren hundertjährigen Institution beigetragen zu haben», hielt Papilloud fest.
Die ordentliche Generalversammlung vom 16. Mai 2018 wird auf Vorschlag des Staatsrats ein neues Verwaltungsratsmitglied wählen und die Bank braucht auch einen neuen VR-Präsidenten. Die Frage ist, wer will und vor allem wer kann die Aufgabe übernehmen? Bis 2021 werden zudem fünf von neun Mitgliedern des Verwaltungsrats die maximale Amtsdauer erreicht haben.
Welche Rolle spielte Papilloud in der Alkopharma?
Der Rücktritt kommt überraschend, könnte aber im Zusammenhang mit der Kreditvergabe an die Alkopharma AG stehen. Aus dem Engagement sollen der WKB 2012 Verluste in der Höhe von 17 Millionen Franken entstanden sein. Der Alkopharma AG in Martinach gewährte die WKB einen Kredit von 85 Millionen Franken. Staatsrat Roberto Schmidt betonte in der letzten Woche im Parlament gemäss seinem jetzigen Wissensstand sei im Dossier Alkopharma alles mit rechten Dingen zu- und hergegangen sei.
Westschweizer Medien warfen Papilloud eine zweifelhafte Nähe zur besagten Pharma-Firma vorgeworfen worden. Der heutige VR-Präsident habe dem damaligen Geschäftsführer der Alkopharma phasenweise gar seine private Adresse zur Verfügung gestellt. Die Unternehmung hat beim Kinderkrebsmittel «Thiotepa» die Verfalldaten mit Umetikettierungen gefälscht. Die Verantwortlichen der Firma gaben dies zu. 2016 erfolgte die Verurteilung durch das Bezirksgericht Martinach.
Herold Bieler
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