Verkehr | Gegen Gefahrguttransporte
Protest auf dem Simplon
Die Gefahrguttransporte über den Simplon seien eine tickende Zeitbombe sowohl für dessen Anwohner als auch für die Umwelt. Mit einer Protestaktion auf der Passhöhe haben Mitglieder der Alpen-Initiative deshalb am Samstagvormittag ein Verbot für den Transport von gefährlichen Gütern über den Simplonpass gefordert.
Mit biologisch abbaubarer Lebensmittelfarbe zeichneten die Aktivisten neben dem Hotel Monte Leone ein grosses Verbotsschild mit der Aufschrift "Stop Toxique" in den Schnee. Wie Vorstandsmitglied Brigitte Wolf daraufhin erklärte, hätten Transporte mit gefährlichen Gütern in den letzten Jahren stark zugenommen, nämlich von einigen Hundert im Jahr 2000 auf heute über 10000.
Der Simplonpass sei der einzige Schweizer Alpenübergang, bei dem auf der Strasse giftige Güter transportiert werden dürften. Hier fordert die Alpen-Initiative eine Verlagerung auf die Sciene. Der Unfall des Aceton-Lastwagens im Jahr 2015 habe gezeigt, welchen Gefahren die Bevölkerung ansonsten ausgesetzt sei.
In seiner Ansprache erklärte Vorstandsmitglied und Nationalrat Mathias Reynard (SP) zudem, dass der Bundesrat die Situation seit Jahren aussitze. Dank steigendem Druck des Parlaments habe sich die Landesregierung zwar endlich bereit erklärt, ein Verbot von Gefahrguttransporten zu prüfen. Allerdings wolle er zunächst eine Risikoanalyse durchführen lassen und hoffe gleichzeitig auf freiwillige Massnahen von Industrieunternehmen – für Reynard eine Hinhaltetaktik.
pd/pac
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