Wein | Banken gewähren zusätzliche Mittel
Winzer atmen auf – Provins zahlt endlich Ernte von 2018
Die Winzer der Genossenschaft haben wieder etwas Luft: Provins wird ihnen demnächst die Ernte von 2018 und einen Teil der Ernte von 2019 vergüten. An der klammen Finanzlage des Weinproduzenten ändert sich nichts.
Nach intensiven Verhandlungen seien die betroffenen Banken nun bereit, Provins kurzfristig zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, damit die Ernte von 2018 und einen Teil der Ernte von 2019 ausbezahlt werden kann. Dies teilte die Genossenschaft am Freitagabend mit.
Damit haben die Winzer wieder etwas Luft. Gut 100 der über 3000 Genossenschafter leben von den jährlichen Einnahmen, die sie durch den Traubenverkauf an Provins erzielen. Aufgrund Liquiditätsproblemen ist der grösste Weinproduzent der Schweiz mit den Auszahlungen jedoch im Rückstand.
An der klammen Finanzlage von Provins ändert sich damit freilich nichts. Die Genossenschaft ist stark verschuldet. Wie Verwaltungsratspräsident Léonard Perraudin im «Nouvelliste» vom Samstag festhält, strebe man weiterhin die Transformation hin zu einer Aktiengesellschaft an. Dies sei die einzige Möglichkeit, an neue Eigenmittel zu gelangen.
Der Wechsel von einer Genossenschaft zu einer privaten AG hätte zudem zur Folge, dass Provins nicht mehr wie bis anhin verpflichtet wäre, jeweils die ganze Ernte seiner Genossenschafter aufkaufen zu müssen. Derzeit soll Provins sieben Mio. Liter unverkauften Wein in seinen Tanks haben.
Im Dezember hatten die Provins-Winzer einen Wechsel zu einer AG noch abgelehnt. In zwei Wochen sollen sie aber nochmals darüber befinden.
dab
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