Justiz | Bereits wegen Fällen im Wallis verurteilt gewesen
Prozess wegen Kindsmissbrauch in Bulle wird fortgesetzt
Der Prozess wegen Kindsmissbrauchs in Bulle wird fortgesetzt. Das hat das Greyerzer Bezirksgericht am Mittwoch entschieden. Der Verteidiger des 72-jährigen Angeklagten hatte die Rechtmässigkeit des Prozesses bezweifelt.
Er machte geltend, sein Mandant sei bereits in Thailand für gleichlautende Vorwürfe vor Gericht gestanden und im Mai 2014 freigesprochen worden. Er könne nicht zweimal für die gleichen Vergehen belangt werden.
Das Gericht sah es anders. Das Urteil aus Thailand beziehe sich nur auf ein einziges Delikt im Sommer 2005. Zudem seien damals Tausende verschlüsselte Fotos auf den Geräten des Angeklagten nicht berücksichtigt worden.
Der Prozess in Bulle hatte am Dienstag begonnen. Er wurde am Mittwoch mit der Befragung von drei Ermittlern der Freiburger Polizei fortgesetzt. Diese hatten tausende Fotos und Videos mit mutmasslichen Opfern gesichtet und die Buben in ihrer Heimat ausfindig gemacht. Vielen Opfern falle es nach wie vor schwer, über die Vorfälle zu sprechen, berichteten sie.
Vor Gericht verantworten muss sich ein gebürtiger Luzerner, der schon 1980 und 1991 in den Kantonen Freiburg und Wallis wegen Missbrauchs von Minderjährigen verurteilt worden war. Nachdem er seine Strafe in der Schweiz abgesessen hatte, zog er 1996 erneut nach Thailand.
Dort soll er Knaben aus armen Familien in den Pool seines Anwesens gelockt haben. Laut Anklage warf er ihnen Münzen zu, damit sie für Fotos und Videos posierten. Weiter soll er die Buben zur Prostitution angestiftet haben.
Artikel
Kommentare
Arthur Heinzmann, Visp - ↑4↓1
Wieso werden solche Ungeheuer nicht einfach lebenslänglich weggesperrt? Bis heute ist kein einziger Fall bekannt, in welchem der Täter nach seiner Freilassung nicht wieder straffällig wurde. Wann werden die zuständigen endlich mal die Rechte von Kindern etwas höher einstufen?
antworten