Wirtschaft | 101. DV des Verbandes der Oberwalliser Raiffeisenbanken
Erstmals knackt die Bilanzsumme die 6-Milliardengrenze
![Der Vorstand des Verbandes der Oberwalliser Raiffeisenbanken blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück (v. links): Basil Zuber (Ausbildung), Peter Pollinger (Aktuar), Carmen Zenklusen (Präsidentin), Gerold Oggier (Marketing) und Simon Franzen (Kassier).](/site/assets/files/0/76/01/67/535/dsc_6039.650x0n.jpg)
Der Vorstand des Verbandes der Oberwalliser Raiffeisenbanken blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück (v. links): Basil Zuber (Ausbildung), Peter Pollinger (Aktuar), Carmen Zenklusen (Präsidentin), Gerold Oggier (Marketing) und Simon Franzen (Kassier).
Foto: Walliser Bote
Der Verband der Oberwalliser Raiffeisenbanken hat ein erfreuliches Geschäftsjahr 2017 hinter sich. Alle Kernbereiche legten zu. Und erstmals ist die Bilanzsumme auf über sechs Milliarden Franken angewachsen.
Carmen Zenklusen, Präsidentin des Verbandes, konnte den zahlreich erschienen Delegierten im Visper La Poste ein mehr als solides Geschäftsergebnis präsentieren. «Wir spüren ein steigendes Vertrauen unserer Kunden», sagte Zenklusen. Was sich nicht zuletzt auf die Mitgliederzahl niederschlägt. Mit 58’127 Genossenschafter hat der Verband erneut eine neue Rekordmarke erzielt. «Wir dürfen voll Stolz sagen, dass praktisch 70 Prozent der Oberwalliser Bevölkerung Mitglieder bei uns sind», kommentierte die Präsidentin.
Schwieriges Zinsumfeld
Zenklusen umriss das momentane Umfeld, in dem sich der Verband behaupten muss. Die grössten Herausforderung ist immer noch an der Zinsfront zu sehen. Die Raiffeisenbanken erzielen bekanntlich ihre Gewinne hauptsächlich aus dem Hypotheken- und Zinsgeschäft. «In den USA hat die Federal Reserve in drei Schritten den Leitzins auf ein Band von 1,25 bis 1,5 Prozent angehoben. Die amerikanische Wirtschaft boomt mit Wachstumsraten von drei Prozent. In der Schweiz lehnt sich die Schweizerische Nationalbank aber an die europäischen Gegebenheiten an. Die SNB hat immer noch Negativzinsen von -0,75 Prozent festgesetzt. Das hat direkte Auswirkungen auf unser Kerngeschäft. Wir müssen stets das Zinsrisiko im Fokus haben und überschüssige flüssige Mittel richtig platzieren, damit wir keine Negativzinsen bezahlen müssen», erklärte Zenklusen.
Kunden steigen vermehrt in Aktien ein
Das tiefe Zinsniveau veranlasst auch die Kunden, sich neue Ertragsfelder zu eröffnen. Denn auf die Einlagen erhält man derzeit kaum Zinsen. Was dazu führte, dass sich immer mehr Mitglieder auf Börsengeschäfte verlagern. Das Depotvolumen der Kunden aller sieben Oberwalliser Raiffeisenbanken ist auf rund 937 Millionen Franken angewachsen, so viel wie noch nie. Das entpricht einer satten Zunahme von 9,1 Prozent.
Das Kerngeschäft der Raiffeisenbanken ist und bleibt aber das Hypothekargeschäft. Und auch dieses ist um vier Prozent auf 4,7 Milliarden Franken gewachsen. «Wobei unsere Ausleihungen mit den Einlagen unserer Kunden praktisch gedeckt sind», teilte Zenklusen mit. Ein Blick auf zwei Eckzahlen untermauert dies: die Ausleihungen von insgesamt 5,152 Milliarden sind nur minim grösser als die gesamthaften Kundengeldern in Höhe von 5,139 Milliarden Franken.
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